NECK DEEP - Neck Deep
Mehr über Neck Deep
- Genre:
- Pop Punk
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Hopeless Records
- Release:
- 19.01.2024
- Dumbstruck Dumbf**k
- Sort Yourself Out
- This Is All My Fault
- We Need More Bricks
- Heartbreak Of The Century
- Go Outside!
- Take Me With You
- They May Not Mean To (But They Do)
- It Won't Be Like This Forever
- Moody Weirdo
Besser kann man Pop-Punk nicht zelebrieren!
Die Briten NECK DEEP verwirren mich schon seit der Bandgründung im Jahr 2012 immer wieder aufs Neue. Mit seinem beschwingten Pop-Punk klingt der Fünfer nämlich mehr nach der Sonne Kalforniens als nach dem verregneten walisischen Örtchen Wrexham, das zuletzt ja durch Hollywood-Investitionen in den dort ansässigen Fußballclub bekannt wurde. Dabei sollten eigentlich Fronter Ben Barlow und seine Mistreiter das internationale Aushängeschild der Stadt sein, servierten sie doch auf bisher vier Langspielern praktisch ohne Ausfälle eingängige Hymnen und Hits und ernteten dafür völlig zu Recht Charterfolge im englischsprachigen Raum. Anno 2024 erscheint nun der fünfte Langspieler, der schlicht und einfach auf den Namen "Neck Deep" hört und eine Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln darstellen soll.
Untermauert wird diese Behauptung der Band von der Tatsache, dass die Scheibe nicht in irgendeinem tollen Studio, sondern in einem angemieteten Lagerhaus, unweit der ehemaligen Schule der Bandmitglieder, geschrieben und aufgenommen wurde. Aber keine Sorge, auf den Sound der insgesamt zehn Kompositionen hat sich das nicht negativ ausgewirkt, klingen diese doch auch heuer so druckvoll und frisch, wie es sich für das Genre gehört. Verpackt in dieses feine Klangbild, geht es mit dem Opener 'Dumbstruck Dumbf**k' dann auch direkt mit einer Pop-Punk-Hymne los, die auch dem Material vom zuletzt erschienen BLINK-182-Comeback (das im letzten Jahr das Maß aller Pop-Punk-Dinge war) locker das Wasser reichen kann. Mehr noch, die Briten klingen weiterhin so spannend und energiegeladen, wie es das Genre sonst nur in seiner Hochphase in den frühen Zweitausendern getan hat.
Und mit jedem Song, der einem mit beschwingter Leichtigkeit um die Ohren gepfeffert wird, verfestigt sich der Eindruck, dass NECK DEEP schlicht und ergreifend angekommen ist. Die Band weiß ganz genau, wo ihre Stärken liegen, und agiert insgesamt beim Songwriting sehr abgeklärt, ohne bei aller Erfahrung und Professionalität in eine reine Abarbeitung von Schema-F zu verfallen. Klar, böse Zungen könnten bemängeln, dass dieser Umstand gleichzeitig bedeutet, dass eben auch auf größere Experimente verzichtet wird und die Songs dadurch auf Dauer doch etwas vohersehbar wären. Vielleicht würde ich diesen Kritikpunkt sogar unterschreiben, doch genau wie es die vorhin erwähnten BLINK-182 einst mit "Take Off Your Pants And Jacket" taten, bringt NECK DEEP auf dem fünften Werk der Bandgeschichte den Geist des Pop-Punk einfach so perfekt auf den Punkt, dass man sich angesichts von Hits wie 'Heartbreak Of The Century', 'Sort Yourself Out' oder 'It Won't Be Like This' das breite Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht wischen kann.
So möchte ich meine Rezension zu "Neck Deep" dann auch so kompakt gestalten, wie die Briten es mit ihren Songs tun: Das hier ist einfach perfekt vorgetragener, mit massig Hooklines versehener und schlussendlich von toller Gitarrenarbeit veredelter Pop-Punk, der Hörer und Hörerinnen mit einem Mal in die goldenen Zeiten katapultiert, als BLINK-182 und sämtliche Kollegen das MTV-Programm mit ihren Hits dominierten. Wer diese Zeit geliebt hat, muss entsprechend auch bei NECK DEEP zuschlagen!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs