NECKBREAK NATION - Stroke Of The Devil's Hour
Mehr über Neckbreak Nation
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 07.04.2014
- Endless
- Detest The Faith
- Beyond The Treachery
- Interlude To Inception
- Stating Equality
- Evolve To Six
- Scorching
- Another Lie
- Outcasts
Noch reicht es nicht mal für ein Schleudertrauma.
Die Idee, Death und Thrash Metal zu kombinieren, ist nun wirklich nicht neu. Die Idee, dies mit vielen Melodien aus der IRON-MAIDEN-Schule zu verzieren, nicht wesentlich neuer und das letzte, wirklich innovative Album im so entstandenen Melodic Death Metal, vermutlich schon gut eine Dekade alt. Dennoch versuchen sich immer noch viele junge Bands unverdrossen daran, in diesem randvollen Planschbecken einen Platz zu finden.
So auch NECKBREAK NATION aus Holland, deren Debütalbum "Stroke Of The Devil's Hour" trotz der gegebenen Schwierigkeiten eine ziemlich gute Figur macht. Die Band setzt vor allem auf instrumentale Finesse an der Grenze zum Progressive Metal, wobei hier klar lange Soli vor kreativen Songaufbauten kommen, also mehr DREAM THEATER als WATCHTOWER. Das Ergebnis sind recht lange Lieder, deren Gitarrenparts, ob Riffs oder Soli, immer wieder beeindrucken, in denen aber letztendlich zu wenig wirklich Interessantes passiert und die im Durchschnitt eine gute Minute kürzer hätten ausfallen können. Zudem kämpft die Band mit dem Makel vieler Melodeath-Truppen, namentlich dem austauschbaren Sänger. Denn die Tonlage zu wechseln, gehört ohrenscheinlich nicht zu den Dingen, die der Schreihals kann oder will.
Stattdessen gibt es maximale Aggression ohne Sinn oder Verstand, was durch das Fehlen echter Ohrwurm-Refrains noch verschlimmert wird. Da hilft es in der Endabrechnung auch nicht, dass die Produktion druckvoll und transparent geworden ist, oder dass es mit 'Evolve To Six' einen wirklich starken Song auf dem Album gibt. Denn was "Stroke Of The Devil's Hour" fehlt, sind wirklich einprägsame Hits, ein abwechslungsreicherer Sänger und kompakteres Songwriting an den entscheidenden Stellen.
Wenn sich in diesen Belangen bis zum nächsten Album etwas tut, hat NECKBREAK NATION eine Menge Potential, im Haifischbecken des melodischen Death Metal zu einem dicken Fisch zu werden. Bis dahin reicht es aber nur fürs Nichtschwimmerbecken.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst