NECROMANTIA - The Sound Of Lucifer Storming Heaven
Mehr über Necromantia
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Dockyard1 / Soulfood
- Release:
- 16.11.2007
- The Sound Of Lucifer Storming Heaven
- Order Of The Black Sphinx
- For The Elder Magi: I-Eibon The Necromancer
- Architecture Of Exquisite Madness
- Knights Of The Black And White Eagle
- The Invisible Empire
- HellSeher
- Les Litanies De Satan - Act II: From Hell
Satte sieben Jahre sind ins Land gezogen, seit uns die griechischen Vorzeige-Schwarzmetaller NECROMANTIA mit "IV: Malice" zum letzten Mal ein reguläres Studioalbum vorgesetzt haben. Kein Wunder, dass die Anhänger der Band sehnlichst auf neues Futter warteten. Leider kam vor einigen Jahren noch der Kollaps ihres damaligen Labels Black Lotus dazwischen, so dass die Wartezeit sich nochmal verlängert hat. Nun hat sich das deutsche Label Dockyard1 der Truppe angenommen, welche zusammen mit ROTTING CHRIST in Griechenland die Rolle einnimmt, welche in Norwegen unter anderem MAYHEM und DARKTHRONE innehaben: Die Vorreiter und Impulsgeber des Black Metals zu sein.
Dabei nahm NECROMANTIA schon immer eine ganz besondere Rolle ein, denn es ist alles andere als üblich, dass eine Black-Metal-Band fast komplett auf gewöhnliche E-Gitarren verzichtet. Wie eh und je konzentrieren sich die Protagonisten The Magus und Baron Blood auch auf der fünften Langspielplatte ganz auf die Bassarbeit. The Magus singt und spielt den gewöhnlichen Bass, während sich Baron Blood dem Achtsaitigen und den Soli hingibt. Dabei kann und will die Band nicht verhehlen, dass sie die düsteren Sachen von Bands wie OMEN und vor allem MANOWAR durchaus im Blut hat. Das bringt schon das schmerzhafte Intro mit seinen Wagner-Verneigungen auf den Punkt, und Kenner der Materie sollten auch beim tollen Bass-Solo zu 'Knights Of The Black And White Eagle' ganz deutlich die Einflüsse von Joey DeMaio ausmachen können. Das Stück könnte fast schon als Hommage an 'Guyana' durchgehen. Dazu kommen anderenorts jede Menge finstre Orchestrierungen und dezente Verneigungen vor neuzeitlichen Klassikern, die bei 'For The Elder Magi' und vor allem bei 'Architecture Of Exquisite Madness' mächtig durchschlagen.
Orchestrierungen sind hier aber keineswegs im Sinne von Bombast der Marke DIMMU BORGIR und Konsorten zu verstehen. Weiter könnten wir nicht davon entfernt sein. Die Orchester-Parts tragen hier zu beklemmender Atmosphäre und bizarren Klangbildern bei, welche das schwarze Werkeln der Griechen wunderbar unterstützen und kein bisschen nach Kitsch oder Mainstream klingen. Dass auch eingängigere Elemente bestehen beweist das bereits erwähnte 'Knights ...' und bei 'The Invisible Empire' blitzt ein wenig BATHORY- und MOTÖRHEAD-Anbetung auf, die jedoch sehr gekonnt mit dem urtypischen NECROMANTIA-Sound verwoben ist.
Das zerstörerische 'HellSeher' und die gelungene Fortsetzung des sehr orchestral ausgerichteten Debüt-Highlights 'Les Litanies De Satan' beschließen ein sehr starkes Comeback, das ich in dieser Klasse nicht unbedingt erwartet habe. Manchmal will gut Ding wirklich Weile haben.
Anspieltipps: Order Of The Black Sphinx, For The Elder Magi, Knights Of The Black And White Eagle, The Invisible Empire.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle