NECROSPLIT - The Beginning Of The End
Mehr über Necrosplit
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.09.2010
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- The Enemy Inside
Junge Bands spielen nur noch modernen Bullshit? Unsinn, klassischer Thrash Metal ist das Gebot der Stunde
Aus dem beschaulichen Grafing bei München meldet sich eine blutjunge Band, die Metal macht. Unspektakulär? Ja, im ersten Moment schon. Man denkt sich gleich: Ah, eine dieser jungen Formationen, die auf den Metalcore-Zug aufgesprungen sind und austauschbare, moderne Musik machen. Doch das ist ein Fehler, denn was das Trio mit ihrer EP "The Beginning Of The End" unter das Volk bringt, klingt überraschend unmodern und erfreulich wenig nach Metalcore.
Drei Songs, die sich zweifelsfrei im klassischen old-school-Thrash verorten lassen, warten auf den Hörer von NECROSPLIT. In bestem KREATOR-Manier – also vor und nach der experimentellen Phase – holzen sich die drei Jungs durch gewohnte Gesellschaftskritik mit gewohnten Riffs und Leads. Technisch auf einem recht gutem Niveau, merkt man NECROSPLIT die Freude an ihren ersten Gehversuchen an. Lediglich kleine Mängel, die sicherlich der kurzen Aufnahmezeit in einem professionellen Studio geschuldet waren, haben sich auf "The Beginning Of The End" eingeschlichen. Das bezieht sich jedoch meistens auf Timing-Geschichten und kleinere Unsauberkeiten.
Die Songs zählen allesamt über fünf Minuten, es wird also wirklich was geboten. Thrash-Riffing, anklagende Leads und schreiende Soli runden die volle Packung ab. Das erste Lebenszeichen der Band, die seit noch nicht mal einem Jahr existiert, stellt in zweierlei Hinsicht einen Grund zur Freude dar: Zum einen ist es schön zu sehen, dass es immer noch einen heißen Thrash-Nachwuchs gibt, zum anderen wird einiges Potential aufgezeigt, das es in Zukunft noch zu entfalten gilt, vor allem, indem die Band ein paar der folgenden Kinderkrankheiten ausräumt. Gesanglich bewegt sich Bassist Lukas Wowra auf einem soliden, aber doch recht spannungsarmen Niveau. Da wäre es gut, sich jemanden zu suchen, der sich voll auf die Vocals konzentrieren kann, und so noch mehr Ausdruck und Dramatik in die kritischen Texte bringt. Auf der anderen Seite steht das herumschwirrende Songwriting, das tüchtig einer Komprimierungskur unterzogen werden sollte. Hey, kein Thrash-Fan würde sich darüber aufregen, dass Songs auch nur drei Minuten dauern. Also: Fokussierung auf die durchweg interessanten Riffs tut gut, eine Straffung noch besser!
Fazit: Ein schönes erstes Lebenszeichen einer blutjungen Band, die sich allerdings noch finden muss und Not daran tut, sich von den Vorbildern zu emanzipieren und eine eigene Note mit reinzubringen. Ist das Geschehen und werden weitere Kinderkrankheiten ausgeräumt, geht es mit NECROSPLIT sicherlich stark bergauf. Denn Potential ist vorhanden!
Für 4 Euro unter contact@necrosplit.com zu bestellen.
- Redakteur:
- Julian Rohrer