NECROT - Lifeless Birth
Mehr über Necrot
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Tankcrimes / Membran
- Release:
- 12.04.2024
- Cut The Cord
- Lifeless Birth
- Superior
- Drill The Skull
- Winds Of Hell
- Dead Memories
- The Curse
Skandinavisches Gemetzel aus amerikanischer Feder.
Amerikanische Acts, die arg schwedisch klingen, hat es in den letzten Monaten zuhauf gegeben. Florida, das einstige Mekka für brachiale Sounds, hat zwar als inspirative Quelle längst nicht ausgedient, allerdings geht die Entwicklung mittlerweile wieder dorthin, den Sound der frühen 90er, so wie er im europäischen Norden mit allen seinen derben Auswüchsen produziert wurde, wieder aufzugreifen und ihm auch sehr deutlich Tribut zu zollen.
NECROT befindet sich schon länger auf exakt diesem Weg, hat mit den ersten beiden Releases bereits ein feines Stelldichein feiern können, möchte mit "Lifeless Birth" nun aber endgütlig zur internationalen Elite aufschließen. Die Bedingungen hierzu könnten deutlich schlechter sein, denn neben einer ziemlich wuchtigen Produktion und einem richtig feinen Sägensound, haben die Musiker aus Oakland in Sachen Heaviness noch einmal draufgepackt und präsentieren anno 2024 ihren wohl brutalsten Langdreher seit Bestehen der Band. Aber auch die generelle Marschrichtung hat auf "Lifeless Birth" noch einmal gehörig an Abwechslung zugenommen, und das macht sich in allen sieben Stücken äußerst positiv bemerkbar.
NECROT setzt diesmal noch häufiger klare Breaks, variiert im Tempo gerade im letzten Drittel des Albums mit echten Erfolgserlebnissen, drückt zu Beginn aber auch schon mächtig aufs Gas, um den Zuhörer direkt wieder dorthin zu bringen, wo die Jungs 2020 auf "Mortal" aufgehört haben. Unterdessen ist ENTOMBED ein Name, der im Zusammenhang mit dem neuen Release dringend fallen muss, gerade in Hälfte eins von "Lifeless Birth". Die Riffs, die dicken Grooves, der stete Push, mit dem NECROT den sehr beschwingten Drive aufrechterhält, und auch die Vocals erinnern an die skandinavische Legende zu späteren Zeiten und können hier auch gut Schritt halten. Im weiteren Verlauf schießen aber auch weitere Namen ins Gedächtnis, mit denen sich die Amis gerne vergleichen dürfen: 'Winds Of Hell' und 'Dead Memories' sind definitiv der passende Stoff für die DISMEMBER-verwöhnten Ohren, das überlange 'The Curse' erinnert an die ersten Gehversuche von AMON AMARTH, und wer bei 'Drill The Skull' nicht sofort zu Ehren von UNLEASHED die Fäuste in die Luft bringt, sollte seinen HNO-Termin gerne nach vorne verschieben. Hier trifft die Meisterklasse des Schwedentods gebündelt zusammen.
Vielleicht mag sich NECROT letztlich ja auch gar nicht mit fremden Federn schmücken, doch als Orientierungshilfe sind die besagten Acts auf jeden Wahl sehr wichtig, weil sie die Kaufentscheidung eigentlich schon abnehmen. "Lifeless Birth" ist ein majestätisches Todesblei-Brett, das alle elementaren Zutaten zusammenbringt und mit den entsprechend starken Rahmenbedingungen auf jeden Fall dazu führen sollte, dass NECROT endlich auch außerhalb der lokalen Szene wahrgenommen wird. Bessere Argumente könnte die Truppe derzeit gar nicht haben!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes