NEGACY - Flames Of Black Fire
Mehr über Negacy
- Genre:
- Power Metal / Thrash Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Jolly Roger Records
- Release:
- 15.06.2015
- Refugees In Wastelands
- The Great Plague
- Mind Flayer
- Need No Guidance
- Flames Of Black Fire
- Eradicate
- Parasite
- Nothing Changes
- Eye Of The Thunderstorm
- Epitaph
Neuer Name, alte Qualität
Kennt ihr RED WARLOCK? Nein? Solltet ihr aber, denn "Serve Your Master" ist ein tolles modernes Stück Power Metal. Warum erzähle ich euch das hier, wo es doch um NEGACY und das Debütalbum "Flames Of Black Fire" gehen sollte? Nun, es handelt sich um die gleiche Band, die ihren Namen geändert hat und mit leichten stilistischen Veränderungen in die Bresche springt, die NEVERMOREs momentane Pause gerissen hat.
Power Metal am Rande des Thrash steht auf dem Programm, mit technisch anspruchsvoller Gitarrenarbeit und einem charismatischen Sänger. Apropos Sänger, Marco Piu dürfte einigen auch von seiner anderen Band, den vorzüglichen Proggern MEMENTO WALTZ bekannt sein, wo er mit seinem ausdrucksstarken Gesang ebenfalls einen tollen Eindruck macht. Hier pendelt er stimmlich gekonnt zwischen Warrel Dane und Rob Halford, jedoch mit so viel eigenem Charakter in der Stimme, dass diese Vergleiche seiner Stimme nur teilweise Gerecht werden. Auch die Produktion ist angemessen, modern, druckvoll und transparent. Bei mancher Band würde mich so ein Sound ärgern, zu dieser Musik wie eben auch zu der von NEVERMORE, passt ein eher kühles Klangbild jedoch perfekt.
Kommen wir jetzt aber zu den Songs, denn die sind es, die "Flames Of Black Fire" zu einem erstklassigen Album machen. Los geht es nach einem kurzen Intro mit 'The Great Plague' und ordentlich Thrash-Feuer in den Kesseln. Mit brachialer Energie macht NEGACY direkt klar, dass hier keine Gefangenen gemacht werden und man es richtig wissen will. Dem folgen weitere heftige Nummern, bevor der Titelsong ein erstes echtes Ausrufezeichen setzt. Das ist moderner Power Thrash, wie ich ihn seit "The Godless Endeavour" nicht mehr gehört habe und 'Eradicate' setzt diesen Eindruck mit einem Song, der locker auf jeder NEVERMORE-Scheibe hätte stehen können noch einen drauf.
Doch die beiden Albumhöhepunkte hat man sich für das letzte Drittel des Albums aufgespart: 'Nothing Changes' ist ein absoluter Hit, der Marco auch Gelegenheit gibt, die etwas filigranere Seite seiner Stimme zu zeigen und mit melancholischen Melodien verzaubern kann, ohne dabei die harte Grundausrichtung allzu weit zu verlassen. Dem folgt 'Eye Of The Thunderstorm', ein Melodiefeuerwerk, bei dem die Leadgitarren mit traditionellen Melodien und Marco mit seinem charismatischen Gesang plötzlich deutlich mehr nach England denn nach Seattle klingen. Ganz, ganz großes Ohrenkino und auch der Rauswerfer 'Epitaph' kommt da nicht mehr ganz ran, obwohl er ein weiterer Kracher auf einem Album voll derselben ist.
"Flames Of Black Fire" ist ein Pflichtkauf für alle Fans von NEVERMORE und modernem Power Thrash im Allgemeinen, doch auch andere Fans von klassischem Heavy Metal sollten den Italienern unbedingt mal ein Ohr leihen, es lohnt sich sicher.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst