NEGATIVE - Neon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2010
Mehr über Negative
- Genre:
- Glam Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Warner Music International (Warner)
- Release:
- 23.07.2010
- No One Can Save Me Tonight
- End Of The Line
- Love That I Lost
- Blood On Blood
- Believe
- Celestial Summer
- Jealous Sky
- Days I'm Living For
- Since You've Been Gone
- Kiss Of Hope
- Fucking Worthless
- Neon Rain
Gute Laune und Mitsingmelodien auf einem Album voller Hits!
So ein Album kann nur zu dieser Jahreszeit kommen. Obwohl, eigentlich hätte die Band das dann im Winter eingespielt, oder? Seltsam, denn die Musiker kommen aus Tampere, Finnland, und da ist es im Winter finster. Aber das Album sonnenstrahlt aus allen Knopflöchern! In ihrer Heimat sind die fünf Herren bereits eine große Nummer und finden sich regelmäßig oben in den Albumcharts, aber auch der Single-Rangliste wieder. Kein Wunder, dass das neue Werk, das immerhin bereits das fünfte Album von NEGATIVE darstellt, über einen Major veröffentlicht wird.
Was den Finnen in ihrer Heimat widerfahren ist, kann sich hier problemlos wiederholen, wenn sie nur ein wenig Airplay bekommen. Denn die Single 'End Of The Line' ist ein veritabler Ohrwurm, wobei mir der Opener 'No One Can Save Me Tonight' sogar noch viel besser gefällt, und das folgende 'Love That I Lost' steht dem in nichts nach. Ich gerate ins Schwärmen? Scheint in der Tat so. Mit dem nächsten Song werden ganz offensichtlich HIM ausgepackt, an die NEGATIVE durchgehend mehr oder weniger latent erinnern, nur wo HIM immer ruhiger und balladesker wurden, wissen NEGATIVE immer noch fett zu rocken. In dieser Hinsicht scheint "Neon" der legitime Nachfolger von "Greatest Lovesongs 666" oder "Razorblade Romance" zu sein.
Alles perfekt also? Na, dann doch nicht ganz. Genauso wie bei den anderen finnischen Superstars lebt der Sound der Band durch die großartige Stimme des Sängers, der auch ein paar schwächere Tracks kaschieren kann, die sich auch eingeschlichen haben. Denn 'Believe' ist zum Beispiel schön, aber auch irgendwie belanglos und rauscht so vorbei. Überhaupt kann die Band das hohe Niveau der Anfangssongs im hinteren Bereich nicht ganz halten, obwohl auch da die Ohrwurmdichte noch sehr beachtlich ist und mit 'Since You Been Gone' (kein RAINBOW-Cover!) sogar der härteste Song des Albums im letzten Drittel verborgen ist. Doch eigentlich höre ich auf "Neon" zwölf potentielle Singles. Aber da wir hier ja nicht das Mainstream-Radio sind, dürfen wir Songs wie 'Jealous Sky' und der Ballade 'Fucking Worthless' Qualität, aber auch fehlende Nachhaltigkeit bescheinigen. Zumal die Band alle ruhigen Songs ans Ende gepackt hat, was den ersten Teil durchgehend partytauglich macht, danach aber irgendwie auch der Rausschmeißer ist.
Dennoch ist dies ganz deutlich ein starkes Album, das Freunde melodischer Rocktöne anchecken sollten, und alle, die mal wieder eine richtig gute Scheibe aus der HIM-Ecke hören wollen, ohne dass man dauernd heulen muss. Hier darf man nämlich auch lachen und mitsingen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger