NEKRODAWN - Sculpted By Torture
Mehr über Nekrodawn
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.05.2024
- Emancipation Of Defilement
- Cataclysmic Wrath
- An Unholy Obscene
- Raging Tempest Arise
- Sacred Termination
- Empire Reclaimed
- Obsessed With Fatality
- Origin Of Terror
- Harbinger Of Doom
- Sculpted By Torture
Prominente Besetzung, räudiges Material, aber keine Monstersongs.
Was mag wohl geschehen, wenn sich vier erfahrene Recken der skandinavischen Death-Metal-Szene in einem neuen Bandprojekt zusammentun? Diese rhetorische Frage kann man getrost unbeantwortet lassen, denn dass es bei NEKRODAWN gepflegten Elchtod geben würde, sollte wohl jedem auf Anhieb klar sein. Von daher bleibt bei der Betrachtung des Debüts lediglich die Qualitätsfrage offen, doch hier zeigt der Daumen nicht immer steil nach oben. Das mag bei einer Kapelle, bei der sich unter anderem ehemalige Mitglieder von CENTINEX, THE CROWN und GRAVE die Ehre geben, schon ein wenig enttäuschend sein.
Immerhin: "Sculpted By Torture" ist in keiner Phase ein Abklatsch vorheriger Glanztaten, sondern mit seiner gelegentlichen Nähe zum Black Metal eine extrem bösartige Geschichte, deren Erzähler sich aber offenbar manchmal nicht über die konkrete Richtung einig werden. NEKRODAWN bevorzugt zwar über weite Strecken das verschleppte Midtempo und präsentiert sich hier nicht nur finster und räudig, sondern vor allem auch verdammt brutal. Man kennt Jonas Kjellgren und Konsorten eigentlich als zielstrebig arbeitende Kandidaten, doch kommen sie in den zehn Songs ihres neuen Albums nie so richtig auf den Punkt und können ihre Attacken nicht immer effizient platzieren.
"Sculped By Torture" ist über weite Strecken zudem ein wenig technischer geraten, bringt viele vielversprechende Tempowechsel und auch einige atmosphärische Zwischensequenzen. Aber in dem Augenblick, in dem die Spannungskurve individuell steil nach oben zeigen sollte, fehlt an manchen Stellen dann einfach die zündende Idee, um gezielte Explosionen zu initiieren. Nummern wie 'An Unholy Obscene' und 'Empre Reclaimed' wirken schlichtweg zu verkopft, wohingegen schwarz gefärbte Tracks wie 'Raging Tempest Arise' und 'Harbinger Of Doom' aus ihren starken Ansätzen einfach zu wenig machen.
Handwerklich ist "Sculped By Torture" sicherlich über alle Zweifel erhaben, die Produktion ist ordentlich biestig, und vor allem der Gitarrensound sammelt reichlich Bonuspunkte, ganz zu schweigen von Kjellgrens Gebrüll - aber beim Songmaterial mangelt es leider an echten Aufregern, die aus der räudig-brachialen Todesblei-Show mehr herausschlagen könnten als lediglich solide Death-Metal-Ware. Natürlich ist die Erwartungshaltung bei den prominenteren AKteuren auch noch mal eine andere, aber gerade deshalb ist "Sculped By Torture" am Ende ein wenig enttäuschend, weil die wirklichen Highlights ausbleiben - auch wenn das Drumherum wirklich voll und ganz überzeugt!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes
