NEKRON - In Times Of Our Infestation
Mehr über Nekron
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.09.2013
- Mind Integrity Disorder
- Decision
- Vis
- The Price Of Freedom
- Science And Reason
- Scorn
- Value Of Truth
- In Times Of Our Infection
- Disregard
- Tyrant
- Epilogue
Krudes Black-Metal-Chaos mit Todesblei-Backing
Bevor NEKRON anno 2011 aus der Teufe gehoben wurde, hat Bandleader Vypnayl bereits sein Einmannprojekt SANITY'S END betrieben, seine produktiven Ergüsse aber letzten Endes auf seine neue Band übertragen. Das Material, das also nun auf dem ersten Silberling seiner neuen, 'richtigen' Band erscheint, ist eine grobe Zusammenfassung des kreativen Outputs der Jahre 2004 bis 2011 - und diese lange Zeitspanne hat auch in der Vielschichtigkeit von "In Times Of Our Infestation" ihre Spuren hinterlassen.
Allerdings ist der vielseitige Ansatz in diesem Fall nicht immer positiv zu bewerten, denn zwischenzeitlich scheinen Vypnayl und seine erst im Anschluss an die Aufnahmen rekrutierten Schützlinge nicht so recht zu wissen, wohin die musikalische Reise gehen soll. Speziell in der ersten Albumhälfte macht sich eine Menge Chaos breit, weil es nicht so recht gelingt, die extremen Einflüsse von SHINING und MAYHEM konsequent ins eigene Songwwriting zu übertragen. Die maschinellen Drums (alles andere als ein Drumcomputer wäre hier in Frage zu stellen) killen sschnell die Atmosphäre in Tracks wie 'Decision' und 'Vis', und die ohnehin nicht gerade differenzierte, manchmal grob übersteuerte Produktion hat auch nicht gerade Anteil daran, dass "In Times Of Our Infestation" eleganter aus den Boxen kriecht. Erst später wendet sich das Blatt ganz dezent zum Positiven, was vornehmlich an den Todesblei-Grooves festzumachen ist, die immer deutlicher Einzug in die Materie halten. 'Disregard' und das epische 'Epilogue' kämpfen um Schadensbegrenzung, ziehen sich aber leider auch wie Kaugummi - ein problem, welches auf "In Times Of Our Infestation" leider dominiert.
So bleibt zum Schluss leider nicht viel Zählbares; das Songwriting ist mäßig, die Atmosphäre viel zu kühl, das Handwerkliche zwar überzeugend, aber eben nicht entsprechend genutzt. NEKRON sollte sich erst einmal als Band finden, vielleicht einen musikalischen Konsens verfolgen und diesen auch mit der nötigen Zielstrebigkeit verfolgen. Das Kuddelmuddel, das die band auf ihrem Debüt präsentiert, ist jedenfalls sicherlich kein Argument für einen Plattenvertrag oder die Gunst des Undergrounds.
Anspieltipp: Tyrant
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes