NEMUS ANIMA - The God Of Forest
Mehr über Nemus Anima
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.06.2024
- Talking Dead
- Don't Breathe
- The Smith
- Wisps In The Cosmos
- River Of Skeletons
- Decaying
- Sheeps
- Weightless
Ein Schnellschuss nach einem ebenfalls durchschnittlichen Debüt.
Nachdem bereits der erste Silberling aus dem NEMUS ANIMA-Camp nicht zu großen Begeisterungsstürmen führen konnte, weil das Soloprojekt beim Songwriting äußerst fahrig vorgegangen ist und die zahlreichen Elemente der heimischen Black-Metal-Vergangenheit nicht effizient platzieren konnte, ist man eigentlich nicht gut beraten, das Arbeitstempo zu hoch zu halten. Gerade mal ein halbes Jahr später folgt mit "The God Of Forest" nun eine Scheibe, die bisweilen einen vergleichbar chaotischen Eindruck macht, sich nie so recht entscheiden kann, ob sie nun melodisch oder doch aggressiv sein soll (eine Kombination scheint ausgeschlossen), und in diesem ständigen Spannungsfeld zwar einige interessante Ideen spruchreif machen kann, in den Arrangements aber dennoch keine Linie findet, die das Ganze zusammenhalten könnte.
Mit dem halbwegs einprägsamen Opener 'Talking Dead' hat NEMUS ANIMA den besten Song direkt an die Front gestellt, wenngleich man von echten Highlight-Augenblicken auch hier ein Stückweit entfernt ist. Immerhin bleiben ein paar anständige Widerhaken in Erinnerung, die jedoch von den nordischen Genre-Gottheiten noch eine Menge lernen könnten. Der hymnische Versatz ist lediglich geringfügig ausgeprägt, und dieses Dilemma ist dann der unglücksseelige rote Faden, dem sich "The God Of Forest" über die gesamte Distanz beugen muss.
Abseits dessen ist die stilistische Unentschlossenheit vor allem in den nachfolgenden Tracks deutlich zu spüren. 'Don't Breathe' und 'The Smith' entpuppen sich als ziellose Allerweltsnummern ohne klare Richtung, etwas straightere Stücke wie 'Decaying' und 'Sheeps' wollen einfach nicht zünden. Das abschließende 'Weightless' ist tatsächlich kein Schwergewicht und dümpelt mehr oder minder vor sich hin, bevor dann der letzte Akkord erklingt. Für die internationale Klasse ist das schlicht und ergreifend zu wenig!
Summa summarum hat sich NEMUS ANIMA keinen Gefallen damit getan, im Eiltempo neues Material nachzuschießen. Bei den Basics stimmt es noch nicht, und bevor der finnische Musiker dieses Manko nicht in den Griff bekommen hat, sollte er auch davon absehen, das Projekt mit weiterem Stoff voranzutreiben. Dabei mangelt es eigentlich weniger am Talent als vielmehr an der kreativen Ader, spannende Ideen stimmig zusammenzusetzen. Wie auch schon das Debüt ist "The God Of Forest" daher nicht wirklich der Rede wert!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes