NENASTY - ...sny Zhestoki
Mehr über Nenasty
- Genre:
- Gothic/ Darkwave
- Label:
- Metalism Records
- Release:
- 15.04.2005
- Ledyanoj Sarkofag
- Nenasty
- Svet Glubiny
- Polyarnaya Noch (Ottenok Rassveta)
- ...sny Zhestoki
- Slezy Angela Na Zemle
- Nenasty (acoustic reprise)
- Dostigaya 108
Puh, nachdem ich nun endlich mal die Songtitel entziffert und herausgefunden habe, wie man den Bandnamen richtig scheibt, kann ich jetzt auch meine Kritik zum aktuellen Album von NENASTY schreiben. NENASTY? Noch nie gehört? Kein Wunder, denn diese Band (bestehend aus einem Mann und einer Frau) hat sich bislang noch nicht international behaupten können, woran die Herkunft der beiden Musiker sicherlich nicht ganz unschuldig ist. NENASTY stammen nämlich aus Russland, genauer noch aus der Hauptstadt Moskau, und trauen sich erst jetzt mit dem aktuellen Output "...sny Zhestoki" in den Konkurrenzkampf. Und dafür ist man auch bestens gewappnet, denn von der Produktion über den Sound bis hin zu den Arrangements der insgesamt acht Stücke kann man bei diesen Newcomern absolut keine Mängel erkennen, lediglich etwas Kalkül, was den Stil anbelangt.
Eine sehr dynamische Mischung aus Gothic, Darkwave und Rock bekommt man zu hören, jedoch all das erweitert um den russischen Gesang, der stellenweise (unter anderem auch aufgrund der Art der Performance) der lateinischen Sprache ähnelt, durch die emotionale Darbietung aber bei weitem nicht so kalt ist wie die Zunge aus dem alten Rom. Klingt also ziemlich exotisch, tut der düsteren Gesamtstimmung jedoch zu keiner Sekunde einen Abbruch.
Und so lassen die beiden Protagonisten ihre Stimme bzw. ihren Synthesizer sprechen und laden zu einigen epischen Momenten ein, in die man sich immer wieder fallen lassen kann. Man spart dabei auch nicht an Bombast, soll heißen, dass Keyboard und Co. einen gehörig hohen Stellenwert im Gesamtsound einnehmen, manchmal auch meines Erachtens zu dominant einbezogen wurden. Schlecht gemacht ist die Musik dabei zwar nicht, aber bisweilen meinen NENASTY es dann aber doch zu gut und verpassen bei ihren ausladenden Bombast-Epen den Absprung. Gerade beim letzten Song 'Dostigaya' wäre ein 'echter' Ausklang dem nimmer endenden Finale vorzuziehen gewesen.
Genau diese Schwierigkeit haben NENASTY an anderer Stelle aber auch sehr gut gelöst, und das trotz der längeren Spieldauer der jeweiligen Lieder. Besonders positiv fallen diesbezüglich das Titelstück und das erhabene 'Slezy Angela Na Zemle' auf, bei denen die Kombination aus Bombast und Atmosphäre am besten harmoniert. An anderer Stelle versucht man indes, die Dynamik mehr in den Vordergrund zu stellen, und auch hier zeigen NENASTY Talent, speziell bei 'Svet Glubiny' und der Bandhymne 'Nenasty', bei welcher der herrliche Frauengesang heraussticht.
Insgesamt betrachtet, ist es dem russischen Duo also durchaus gelungen, ein fesselndes Album im Mittelpunkt der angeführten Stilrichtungen zu erschaffen. Getreu der Devise "weniger wäre mehr gewesen", hätte man sich am Ende jedoch nicht in ausufernden Strukturen verlieren sollen, wobei aber letztlich nur der letzte Track etwas negativer aufgefallen ist. Ansonsten haben die Russen ganze Arbeit geleistet und zeigen sich bereit zum internationalen Kräftemessen!
Anspieltipps: Svet Glubiny, ...sny Zhestoki, Slezy Angela Na Zemle
- Redakteur:
- Björn Backes