NEON NIGHTMARE - Faded Dream
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/24
Mehr über Neon Nightmare
- Genre:
- Dark/Gothic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 20 Buck Spin (Soulfood)
- Release:
- 01.11.2024
- Higher Calling
- Lost Silver
- It's All Over (For You)
- Latw2tg
- They Look Like Shadowas
- She's Drowning
- Promethean Gift
Brooklyn meets Birmingham.
Dass es heutzutage schwer ist, genug Aufmerksamkeit für eine neue Band zu bekommen, dürften die allermeisten Musiker wohl unterschreiben. Wenn nicht gerade ein großer Name oder ein potentes Label in der Lage ist, in die Schlacht um Reichweite einzusteigen, reicht gute Musik als Argument leider einfach nicht. Zumindest einen Teilerfolg darf man NEON NIGHTMARE zugestehen: Die Spekulationen unter Videos, in Foren und Social Media, wer wohl hinter diesem Projekt stehen könnte, haben den gewünschten Effekt erzielt. Dass hier massive TYPE O NEGATIVE-Anspielungen dem einen oder anderen Fan aus dem Steele-Lager nicht gefallen: geschenkt. Es ist ja nicht so, dass wir uns im Metal nicht gerne von Referenzen, Easter eggs und sonstigen Anonymisierungsstrategien anlocken lassen.
"Faded Dream" heißt die Scheibe, die aber auch unabhängig von all diesen Baustellen erwähnenswert ist. Klar, wer weder TYPE O NEGATIVE noch Gothic Rock mag, darf seine Aufmerksamkeit wieder woandershin richten. Doch für alle unter uns, die in den letzten Wochen auch die neuen Scheiben von TRIBULATION und UNTO OTHERS erworben haben, ist NEON NIGHTMARE die richtige Baustelle. Die blaue Optik (grün wäre vermutlich doch etwas zu viel des Guten gewesen) kann man hören, so der Synästhetiker in mir. Leicht unterkühlt und wie der Blick auf eine nächtlich herausgestellte Leuchtreklame, nistet sich der Brooklyn-Gedächtnissound wunderbar in den Ohrmuscheln ein. Mit der rhythmischen Finesse des 70er BLACK SABBATH-Sounds bringt der anonyme Komponist hinter meinem Lieblingssong auf diesem Album ('LATW2TG') dann die andere Ecke seiner persönlichen Einflüsse zum Vorschein. Obwohl der Gesang in eine andere Kerbe als Ozzy schlägt, klingen Riffing und Schlagzeug ordentlich nach Birmingham. Gefällt mir besser als bei vielen Stoner-Kapellen, die sich die "Master Of Reality" und "Vol. 4" unters Kopfkissen gelegt haben. Alle der nur sieben Songs sind übrigens mit viel Liebe zum Detail versehen und hinsichtlich des Einsatzes von Keyboards, Soundeffekten etc. sehr gut orchestriert. 'Lost Silver' und 'Promethean Gift' stechen hier besonders hervor, in Sachen Atmosphäre und Spannungsbogen zwei definitive Highlights.
Wer nun wissen möchte, wer hinter NEON NIGHTMARE steckt, findet die Information dazu leicht im Netz. Ich für meinen Teil möchte nur hoffen, dass wir noch mehr Musik unter dieser Leuchtreklame bekommen. Starkes Teil!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher