NEONFLY - Master Tapes - 10 Years Live At Masters Of Rock
Mehr über Neonfly
- Genre:
- Melodic Heavy Metal
- Label:
- Noble Demon
- Release:
- 19.06.2024
- Highways To Nowhere
- This World Is Burning
- A Gift To Remember
- Heart Of The Sun
- Morning Star
Feiner Live-Appetizer der melodischen Metaller.
Die Engländer NEONFLY sind eine Band, die es ihren Fans nicht gerade einfach macht. Erst knallt man zwei wirklich starke Alben raus, die melodischen Heavy Metal und Power Metal mit modernen Alternative-Metal-Elementen verbinden und macht so den Fans den Mund wässerig, dann braucht es schlappe sieben Jahre bis schlussendlich mit "The Future, Tonight" das Drittwerk erscheint. Dass uns heuer also auch keine neue Scheibe erwartet, dürfte da wohl niemanden überraschen. Immerhin begeht das Quartett das zehnte Jubliäum seines ersten Auftritts beim Masters of Rock Festival mit einer EP, die unter dem passenden Titel "Master Tapes - 10 Years Live At Masters Of Rock" insgesamt fünf live mitgeschnittene Songs des Bandkatalogs präsentiert und von 2013 bis 2022 mehrere Shows auf dem legendären Festival abdeckt.
Los geht es dabei mit 'Highways To Nowhere' und 'This World Is Burning', die alle beide im Jahr 2022 mitgeschnitten wurden und eindrucksvoll unter Beweis stellen, was für eine Macht NEONFLY heuer auf der Bühne ist. Gerade 'Highways To Nowhere' vom Zweitwerk "Strangers In Paradise" ist schlicht ein Megahit, dessen Refrain sich rasant ins Gehirn brennt und der in dieser Version von einer brillianten Gesangsleistung Willy Nortons veredelt wird. Mit 'A Gift To Remember' springen wir danach zurück ins Jahr 2015 und hören eine schon damals großartige Liveband, auch wenn mein erster Eindruck ist, dass der Vierer heuer sogar noch etwas bissiger und überzeugender zu Werke geht. Aus dem gleichen Jahr stammt auch der 'Morning Star'-Mitschnitt, der für mich neben dem Opener 'Highways To Nowhere' zum zweiten großen Höhepunkt der EP avanciert, auch weil mir die unheimlich variable Gesangsleistung besonders gut gefällt. Die Gitarren hätten in dieser Aufnahme aber durchaus etwas mehr Druck vertragen dürfen, weshalb etwas der letzte Kick fehlt. Gleiches gilt übrigens für 'Heart Of The Sun', das den ältesten Mitschnitt aus dem Jahr 2013 darstellt, bei dem leider die Gitarren doch massiv von den Orchester-Samples überlagert werden. Das sorgt für ein etwas unausgeglichenes Klangbild, das aber nicht verhindern kann, das auch hier schon klar durchscheint, warum NEONFLY schon kurz vor der Veröffentlichtung des Zweitlings eine absolute Bühnenmacht war, mit der man schon in einer so frühen Phase der Karriere rechnen musste.
Fans der Engländer dürfen entsprechend hier auch blind zuschlagen, bekommen sie doch eine tolle und klanglich sehr gut aufbereitete Werkschau aus drei "Monsters of Rock"-Shows, bei der klar die jüngsten Mitschnitte auch wahrscheinlich dank besserer Aufnahmetechnik am meisten herausstechen. Hoffen wir nun, dass die EP auch auf ein baldiges Studioalbum schließen lässt, denn noch einmal sieben Jahre möchte ich ungern auf den "The Future, Tonight"-Nachfolger warten müssen.
- Redakteur:
- Tobias Dahs