NEPHTYS - Names
Mehr über Nephtys
- Genre:
- Melodic Rock
- Release:
- 02.09.2006
- Johnny
- Sir Tobey The Cook
- Frank F. Speed
- Nephtys
- Jeffrey
Bei meinem letzten (und ersten) Schweizbesuch drückte mir Modest Life (vielen von euch aus dem Forum von POWERMETAL.de bekannt) eine CD in die Hand mit den Worten: "Ich hab da noch was für dich." Dabei handelte es sich um ein junges Quartett namens NEPHTYS. Den Namen hatte ich vorher noch nicht gehört, aber wozu hat man eine Suchmaschine? ;-) Und die spuckte mir aus, dass es sich dabei um eine ägyptische Göttin handelt, die eine der neun Gottheiten von Heliopolis darstellt.
Die Band NEPHTYS aus Thun (Kanton Bern) hingegen hat noch nicht so viele Jahre auf dem Buckel und wurde im Sommer 2003 von Adrian "Trucker" Schwab (dr.) und Strubähuufä (b.) gegründet. Auf Einladung von Strubähuufä kommt Michael Nagel in die Band, der sich auch für die meisten Songs verantwortlich zeichnet. Daraufhin folgt Timo de Wit (lv.). Das Quintett schrumpft zum Quartett, nachdem Manuel "HMI" Herrmann anstelle von Strubähuufä in die Band kommt. Bis Ende 2005 gibt das Quartett Rock- und Metalcover zum Besten. Ab diesem Zeitpunkt werden auch eigene Songs ins Repertoire aufgenommen, was darin gipfelt, dass die Jungs im Mai dieses Jahres ins Studio gehen, um ihre erste CD "Names" einzuspielen.
Und wie's der Titel schon umschreibt, handelt es sich bei den Songtiteln ausschließlich um Namen. Der Opener 'Johnny' wird von einem Trommeltusch eingeleitet und ist ein straighter Rocker mit einem unnachahmlichen Refrain. Neben dem Bassspiel ist vor allem das Gitarrenspiel von Michael Nagel sehr gelungen. Mit seinen Gitarrensoli sticht er am meisten hervor, ohne die Leistung der anderen Bandmitglieder unterbewerten zu wollen. Timo meistert mit seiner variablen Stimme alle Höhen und Tiefen und die rhythm section steht wie eine Eins, glänzt sie doch immer wieder durch Spielereien, die dezent in die Songs eingeflochten werden.
'Sir Tobey The Cook' (das von ebenjenem Koch handelt, der der Band ein tolles Mahl zubereitet hat, woraufhin sie ihm versprach, ein Lied für ihn zu schreiben) fängt verhalten an, steigert sich aber schon fast zu einem QUEEN-mäßigen Bombastrocker mit mehrstimmigem Gesang und Brian-May-artigen Gitarrenpassagen. Definitiv eines der "komplexesten" Stücke auf der CD.
Bei 'Franky F. Speed' wird ein bisschen heftiger in die Saiten gehauen. Auch dieser Song wird von einem wunderschönen Gitarrenthema verziert, kann aber von den songschreiberischen Qualitäten nicht ganz an die ersten beiden Songs anknüpfen.
Die Bandhymne 'Nephtys' fängt mit sehr düsteren Gitarrensounds an und kann mit einem leichten 'Egypt"-Flair aufwarten (dürfte einigen DIO-Fans bekannt vorkommen, die das "The Last In Line"-Album zu Hause stehen haben). Ansonsten haut mich auch der Song nicht so sehr vom Hocker.
Das sieht bei 'Jeffrey' anders aus, das mit einem zuckersüßen Refrain und dezenten Gitarrenparts die Ohrläppchen sehr zart streichelt. Es gewinnt zwar im Verlauf an Fahrt, aber der Refrain ist einfach nur zum Dahinschmelzen.
Bleiben unter dem Strich drei sehr gute und zwei gute Songs. Allen voran Michael Nagel ist ein Gewinn für die Band, verfügt er doch neben guten Songwriterqualitäten über einen sehr eigenen und (wie ich finde) guten Gitarrensound. Apropos Sound: Da müssen einige Abstriche gemacht werden, aber für eine Eigenproduktion ist es für den Anfang nicht schlecht. Desweiteren kann die EP mit einer Spielzeit von knapp 27 Minuten aufwarten. Wer sich das Ganze mal anhören möchte, hat die Möglichkeit, sich drei Songs auf der Homepage reinzuziehen. Dort findet ihr auch eine History der Band und die Texte zu den einzelnen Songs. Viel Spaß beim Stöbern!
Anspieltipps: Johnny, Sir Tobey The Cook, Jeffrey
- Redakteur:
- Tolga Karabagli