NERO DI MARTE - Nero Di Marte
Mehr über Nero Di Marte
- Genre:
- Experimentell/ Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Prosthetic Records
- Release:
- 19.03.2013
- Convergence
- Time Dissolves
- Resilient
- Nero Di Marte
- Drawn Back
- Anoptikon
kompliziert - triumphiert
Manchmal weiß man erstmal gar nicht, was man von einer Platte halten soll. Man hat das Gefühl weder Fisch noch Fleisch vor sich zu haben. Genauso fühlt man sich bei dem ersten Durchlauf von NERO DI MARTEs selbst-betitelter Scheibe. Die Italiener, die sich nach einem bestimmten Metalloxid benannt haben, sind unglaublich experimentierfreudig und legen uns auf ihrem aktuellen Release sechs Songs vor, die alle möglichen Einflüsse von Prog bis Tech-Death vorweisen können. So neu sind die mediterranen Jungs dann aber auch wieder nicht, denn bisher segelten die Südeuropäer als MURDER THERAPY unter der holländischer Flagge des Labels Deity Down Records. Warum der Namenswechsel genau vorgenommen wurde, ist aus dem Waschzettel nicht eindeutig zu entnehmen, aber klar ist, dass NERO DI MARTE ursprünglich nur der Titel des vorliegenden Albums werden sollte.
Musikalisch ist wie bereits erwähnt eine lange Liste an Zutaten zu benennen, die sich allerdings harmonisch zusammenfügen. In der Selbstbeschreibung findet man den Ausdruck Experimental Metal, den man auch nur unterstreichen kann. Die Songs sind nämlich ziemlich lang und sprengen meist locker die Sechseinhalb-Minuten-Grenze. In der Hauptsache geht man hier sehr düster zu Werke und begibt sich oft in die Nähe von Doom und Sludge. Schnelle und wütende Ausbrüche sind allerdings auch recht prominent vertreten. Gerade die aggressiven Passagen erinnern an technisch progressive Death-Metal-Acts á la OBSCURA oder CYNIC, aber lassen durch Atmosphäre und Heaviness auch Rückschlüsse auf ältere OPETH zu. Einzelne Songs dabei rauszuziehen ist nicht einfach, denn fast alle Tracks vereinen jeweils die genannten Elemente in unterschiedlicher Konzentration in sich und scheinen in sich noch mal aus einzelnen Songs zu bestehen.
So ist der Opener 'Convergence' zwar hauptsächlich ein brutaler Tech-Deather aber wechselt auch immer wieder in Sludge-Gefilde, während Track zwei 'Time Dissolves' schon wesentlich melodischer ist und post-metallisch daherkommt. Auch der Prog-Anteil ist hier höher als zuvor, was 'Resilient' fortsetzt und dabei mehr Modern-Metal-Akzente einbringt. Alles in allem ist NERO DI MARTEs selbst-betitelte Scheibe eine Beschallung für alle, deren Ohren auch gerne mal Djent und Prog auflegen. Extreme-Metal-Puristen, die ausschließlich WATAIN, NOX und POSSESSED huldigen, werden hingegen weniger warm mit diesem Genre-Mix werden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner