NERVE, THE - Audiodacity
Mehr über Nerve, The
- Genre:
- Modern Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Bird's Robe Records
- Release:
- 15.11.2013
- 14 Again
- Witness
- Poser (First World Problems)
- Be Myself
- Excuse Me
- There May Come A Tim
- The Insight
- Down There
- Respect
Trifft meinen Nerv.
Dass die australische Musikszene leicht inzestiöse Tendenzen aufweist, dürfte mittlerweile bekannt sein. Egal, ob Musiker von KARNIVOOL, THE BUTTERFLY EFFECT, COG oder MAMMAL, sie alle findet man in so verschiedenen Truppen wie BIRDS OF TOKYO, FLOATING ME, THOUSAND NEEDLES IN RED und nun THE NERVE wieder. Hinter THE NERVE verbergen sich Sänger Ezekiel Ox (MAMMAL), Schlagwerker Lucius Borich (COG, FLOATINGME), Bassist Davarj Thomas (PRE-SHRUNK) und Gitarrero Glenn Proudfoot. Und schon das vorab veröffentlichte 'Down There' bewies, dass man sich auf einen modernen Metal/Rock-Bastard freuen darf.
Das eröffnende '14 Again' überrascht noch mit ultra-aggressiven Vocals von Ox, die zusammen mit Groove und Riffing recht deutliche Parallelen zu PANTERA in der "Far Beyond Driven"-Phase aufweisen. Das ist aus meinem Mund allerdings nicht wirklich als Kompliment zu verstehen. Im Gegenteil: Der Opener ist die schwächste Nummer von "Audiodacity". Allerdings zeigt vor allem Glenn Proudfoot hier schon, dass er es versteht einen Song mit einem kurzen Solo aufzuwerten.
Doch beginnend mit 'Witness' kommt dann exakt die Qualität, die ich erhofft habe. Ox singt mit seiner unverwechselbaren, rockig-rauchigen Stimme, Lucius Borich sorgt für einen ungemeinen Groove und erneut zeigt Glenn Proudfoot, dass er auch gniedeln kann wie ein Weltmeister. Das anschließende, funkige 'Poser (First World Problems)' ist dann eine Bewerbung von Ox und Proudfoot auf die Posten von Zack de la Rocha und Tom Morello bei RAGE AGAINST THE MACHINE. Schon bei MAMMAL hat Ox bewiesen, dass sein Sprechgesang voller Energie steckt und einen brillanten Flow hat. Dennoch bin ich durchaus froh, dass dies eine einmalige Geschichte auf "Audiodacity" bleibt.
Im weiteren Verlauf konzentriert man sich auf rockig ausgelegte Songs mit Metalllegierung, bei denen vor allem Ox und Proudfoot nachhaltig ihr Talent unter Beweis stellen. Egal, ob im eher getragenen Tempo von 'Be Myself', im flotten 'Excuse Me' oder dem abschließenden 'Respect'. Ruhig sitzen zu bleiben, ist dabei beinahe unmöglich.
Vom etwas gewöhnungsbedürftigen Opener abgesehen, ist "Audiodacity" also ein starkes Debüt geworden, das Freunde von modernem Rock und Metal sicher mal antesten sollten. Schade nur, dass der Spaß nach nicht einmal 30 Minuten bereits ein Ende hat. Erhältlich ist "Audiodacity" beim australischen Label Bird's Robe Records, wo man sowohl einen Download wie auch eine physische Variante erwerben kann.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk