NERVOSA - Perpetual Chaos
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2021
Mehr über Nervosa
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 22.01.2021
- Venomous
- Guided By Evil
- People Of The Abyss
- Perpetual Chaos
- Until The Very End
- Genocidal Command
- Kings Of Domination
- Time To Fight
- Godless Prisoner
- Blood Eagle
- Rebel Soul
- Pursued By Judgement
- Under Ruins
Erfolgreicher Neustart!
Zweieinhalb Jahre ist es her, dass das brasilianische Thrash-Trio NERVOSA mit "Downfall Of Mankind" sein drittes Studioalbum veröffentlicht hat. Jetzt steht mit "Perpetual Chaos" das vierte Album in den Startlöchern. Klingt nach "Business as usual", als wäre in der Zwischenzeit außer Tourneen nicht viel passiert. Das trifft hier jedoch nicht zu. Denn aus dem damaligen Trio ist mittlerweile ein Quartett geworden. Zudem ist mit Gitarristin und Bandgründerin Prika Amaral nur noch ein Bandmitglied vom letzten Album dabei, die vorherige Fronterin Fernanda Lira und Schlagzeugerin Luana Dametto mussten die Band verlassen und haben sich jetzt unter dem Banner CRYPTA ein neues Spielfeld gesucht. Neu dabei sind Mia Wallace am Bass, Eleni Nota an den Drums und Diva Satanica am Mikro. Es wurde also einmal alles auf neu gedreht im Hause NERVOSA. Dementsprechend ist "Perpetual Chaos" nicht einfach nur ein viertes Album der Band, sondern ein kompletter Neuanfang. Die Frage ist, ob und gegebenenfalls was sich musikalisch verändert hat.
Ich war ja anfangs eher skeptisch, was den Neubeginn anging, da ich mit NERVOSA bislang immer Fernanda Lira verbunden habe und jetzt die Band ohne die imposante Frontthrasherin zu hören, konnte ich mir nicht so ganz vorstellen. Diese Skepsis wird jedoch schon im Opener 'Venomous' ganz schnell weggeblasen. Denn es zeigt sich direkt, dass auch Diva Satanica eine starke Sängerin ist, deren Stimme eine Mischung aus Fernanda Lira und Angela Gossow klingt. Musikalisch hat sich tatsächlich nur recht wenig getan. Die bisher häufig verwendeten Death-Metal-Knüppelattacken sind im Vergleich zum Vorgänger deutlich zurückgegangen, so dass noch mehr Raum für geile Thrash-Riffs besteht. Dieser Raum wird von Prika gut genutzt, so dass hier mit dem genannten Opener, der ersten Single 'Guided By Evil', dem Death-/Thrash-Monster 'People Of The Abyss', dem Titeltrack und 'Genocidal Command' echt Hits entstanden sind. Beim zuletzt genannten Song bekommt Diva Satanica Verstärkung am Mikro durch DESTRUCTIONs-Frontmann Schmier. Hier liefern sich die beiden schöne Vocalduelle und Schmier wagt sich dabei stellenweise sogar aus seinem üblichen Gesangsstil und verleiht seiner Stimme einen fieseren und todesmetallischen Ton. In dem folgenden 'Kings Of Domination' wird das Tempo etwas gedrosselt, was auch für eine durchaus willkommene Abwechslung sorgt.
Die erste Albumhälfte kann dementsprechend auf ganzer Linie überzeugen. Die zweite Hälfte kann hier leider nicht ganz mithalten. Die Songs packen nicht ganz so gut, wie die vorherigen Lieder. Zwar machen auch 'Blood Eagle', 'Time To Fight' und vor allem 'Rebel Soul' (mit Flotsam & Jetsam-Fronter Erik "a.K." Knutson) Spaß, wobei insbesondere 'Rebel Soul' live zu einem Highlight werden könnte. Aber insgesamt fehlt dem Album in der zweiten Hälfte ein wenig diese Hitdichte, wie es die erste Hälfte hat. Aber hier jammere ich mal wieder auf hohem Niveau.
Zu meiner Überraschung gefällt mir "Perpetual Chaos" um einiges besser, als es der Vorgänger "Downfall Of Mankind" tat. Die Songs sind etwas eingängiger und bleiben so viel schneller im Gedächtnis hängen. Die Besetzungswechsel scheinen NERVOSA keinesfalls geschadet zu haben. Das Gegenteil ist hier der Fall. NERVOSA ist gestärkt aus diesen Wechseln hervorgegangen und klingt anno 2021 stärker als eh und je und liefert ein erstes Jahres-Highlight für Thrasher!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mario Dahl