NERVOUS - Acquiescence
Mehr über Nervous
- Genre:
- Progressive Black Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.03.2025
- Acquiescence
- Heavy Is The HEad That Wears An Imaginary Crown
- Vermin Within
- The Will To Power
- Fragile
- It Didn't Start With You
- Acquiescence II
- River
Ambitioniert, aber leider extrem verkopft!
Die vielen kunstfertigen Begriffe, die man für einen Release wie "Acquiescence" finden könnte, sind wohl eher für den Künstler interessant, der sich hinter diesem Albumprojekt verbirgt. Aaron Ciesielski, seines Zeichens alleiniger Musiker bei NERVOUS und für alle Instrumente und das Programming zuständig, scheint jedenfalls redlich bemüht, seinen Kompositionen etwas unvergesslich Eigenartiges anzufügen, womöglich auch ein Spiegelbild seines Seelenlebens abzubilden und die Grenzen des progressiven Black Metals für sich neu auszuloten. Einziger Haken an der Sache: Sollte NERVOUS tatsächlich Interesse daran haben, das eigene Material auch einer gewissen Hörergruppe zugänglich zu machen, sollte man an dieser Stelle noch einmal darüber nachdenken, welchen Wert Songstrukturen und Fixpunkte in der Musik tatsächlich haben. Denn einen festen Anker kann "Acquiescence" nicht bieten, so dass die teils avantgardistisch geprägten Songfragmente solche bleiben und nur selten auch zu vollwertigen Kompositionen heranwachsen.
Ciesielski gestaltet sein Material nämlich nicht nur äußerst sperrig, sondern geht auch manchen Irrweg, um auf Teufel komm raus anders zu klingen, und da er kein Teil eines bestehenden Bandgefüges ist und auch keine Rechenschaft ablegen, geschweige denn Kompromisse eingehen muss, lässt er seinen Gedanken so weit freien Lauf, dass ihm die erforderliche Nachvollziehbarkeit Stück für Stück entgleitet. Lediglich in 'Fragile' kommt NERVOUS in den wirren Strukturen etwas klarer auf den Punkt, baut sogar einige anständige Melodien ein, lässt sich aber auch hier nicht dazu hinreißen, der verkopften Herangehensweise mal für einen kurzen Augenblick den Stecker zu ziehen. Und so zerteilt er auch hier die logische Folge der Arrangements mit einem klaren, schwerfälligen Schnitt.
Zweifelsohne ist "Acquiescence" ein ambitioniertes Werk eines ebenso ambitionierten Musikers. Da der Inhalt jedoch kaum greifbar oder gar konzeptionell homogen ist, fällt es sehr schwer, den kompositorischen Klimmzügen des polnischen Musikers zu folgen. Und daran zerbricht dann auch jede künstlerische Motivation, etwas ganz Spezielles zu kreieren.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes