NEVERMORE - The Year Of The Voyager (2-DVD)
Mehr über Nevermore
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 17.10.2008
- Intro
- Final Product
- My Acid Words
- What Tomorrow Knows/Garden Of Grey
- Next In Line
- Enemies Of Reality
- I, Voyager
- The Politics Of Ecstasy
- The River Dragon Has Come
- I Am The Dog
- Dreaming Neon Black
- Matricide
- Dead Heart In A Dead World
- Noumenon
- Inside Four Walls
- The Learning
- Sentinent 6
- Narcosynthesis
- The Heart Collector
- Born
- This Godless Endeavour
- Born (GiganTour 2005)
- Enemies Of Reality (GiganTour 2005)
- Final Product (Metal Mania Festival 2006)
- The Heart Collector (Metal Mania Festival 2006)
- Enemies Of Reality (Metal Mania Festival 2006)
- The Seven Tongues Of God (Metal Mania Festival 2006)
- Final Product (Wacken 2006)
- Narcosynthesis (Wacken 2006)
- Engines Of Hate (Wacken 2006)
- Born (Wacken 2006)
- Engines Of Hate (Los Angeles 2001)
- Beyond Within (Los Angeles 2001)
- What Tomorrow Knows (Video Clip)
- Next In Line (Video Clip)
- Believe In Nothing (Video Clip)
- I, Voyager (Vido Clip)
- Enemies Of Reality (Video Clip)
- Final Product (Video Clip)
- Born (Video Clip)
- Narcosynthesis (Live Promo Video)
Eine neue Referenz-DVD im Power-Metal-Sektor!
Eine NEVERMORE-Live-DVD? Längst überfällig. Seit mehreren Jahren laufen die Jungs aus Seattle bereits mit ihren Digicams über die Areale von Festivals und häufig fand man auch den einen oder anderen professionellen Filmschnipsel vom Bühnenengagement der angehenden Legende – doch eine Live-Produktion, deren Release stand bis dato lediglich in den Sternen. Vor knapp zwei Jahren sollte das Projekt dann aber doch angegangen werden. Eine Exklusiv-Show in der Bochumer Zeche wurde anberaumt, um anderthalb Dekaden progressive Power-Metal-Kunst zu zelebrieren. Und ausgerechnet am Tag des Geschehens folgte das erste Fiasko: Warrel Dane war nicht imstande die Show durchzuziehen und der Gig wurde gecancelt. Ärgerlich zunächst, doch letzten Endes auch gut: Denn in der Form, in der die Band an jenem Oktobertag aufspielte, haben selbst Live-Giganten wie NEVERMORE selten geglänzt.
Auf “The Year Of The Voyager“, dem längst überfälligen Mitschnitt dieser Show, kommen nun auch diejenigen in den Genuss, die damals kein Ticket mehr für den ausverkauften Gig einheimsen konnten. Mit über 20 Stücken im Hauptprogramm mausert sich die Scheibe ganz schnell zum Mammutdokument, welches auch qualitativ nichts schuldig bleibt. Zwar ist die Kameraführung ein wenig hektisch und die vielen rasanten Wechsel nicht immer für die Gesamtstimmung förderlich, aber bei der Setlist, die die Band an jenem Abend ins Publikum schmetterte, werden sich nicht bloß Die-hard-Fans keinen Deut mehr an der etwas künstlichen Produktion stören. Dane, Loomis und Co. graben sich quer durch ihre bisherige Laufbahn und schneiden sogar Themen an, die live lange Zeit tabu waren. Selbst unverständlicherweise kaum berücksichtigte Hymnen wie ’Matricide’ und ’Dreaming Neon Black’ kommen zum Zuge und mischen sich prima mit dem großen Fundus der Nummern von “This Godless Endeavour“ und natürlich “Dead Heart In A Dead World“. Die Performance ist unterdessen sensationell. Warrel Dane als alleiniger Performer des ’Dead Heart…’-Intros ist ein Gänsehaut-Garant; Loomis hingegen ist konzentriert wie immer und überläst die Show seinem kurzzeitigen Sidekick Chris Broderick, während die Rhythmusmaschinerie mal wieder wie eine Eins steht und gerade in den verschachtelten Momenten eine Souveränität ausstrahlt, die in diesem Genre ihresgleichen sucht. Wahrlich Wahnsinn, was man hier zu sehen bekommt!
Allerdings soll an dieser Stelle auch nicht vertuscht werden, dass die Band bei der Produktion ordentlich im Studio nachgebessert hat. Der druckvolle Sound ist zu einem nicht unwesentlichen Teil Verdienst von Overdubs, wie die Musiker ehrlich eingestehen. Dieser Hang zur Perfektion raubt der Aufnahme aber keinesfalls die Stimmung und sei daher wirklich ohne Bedenken genehmigt.
Mit dem umfangreichen Bonusmaterial bieten NEVERMORE unterdessen auch auf quantitativem Sektor eine Menge. Neben sämtlichen Videoclips der Bandgeschichte gibt es noch verschiedenste Ausschnitte aus dem livehaftigen Tourleben der Seattler. Hierzu sei jedoch auch gesagt, dass die Qualität der Aufnahmen merklich schwankt. Ist der Komplettmitschnitt vom Wacken Open Air 2006 noch eine professionelle Geschichte und der Gig beim polnischen Metal Mania-Festival zumindest tragbar, sind die enthaltenen Stücke vom Bandjubiläum 2001 sowie die beiden Schnipsel der GiganTour in Sachen Bildqualität wirklich grenzwertig und eben wirklich nur als Bonus zu verstehen. Trotzdem bekommt man hier einen sehr schönen Überblick über die Entwicklung der Band als Performance-Act bzw. den Schritt, den das Quintett in all den Jahren kontinuierlich nach vorne gemacht hat.
Schade sind letzten Endes nur zwei Sachen: Zum ersten die Tatsache, dass man das vorherige Kapitel SANCTUARY keines Blicks würdigt, und zum anderen das Ausbleiben der vielen interessanten Digicam-Aufnahmen, die sich im Laufe der Jahre gesammelt haben. In der Gesamtbetrachtung sind dies aber definitiv nur Peanuts, denn schließlich ist diese Live-DVD trotz allem das Maß aller Dinge und schaukelt selbst Heroen wie EVERGREY auf diesem Gebiet ins Abseits.
- Redakteur:
- Björn Backes