NEXT TO NONE - Phases
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2017
Mehr über Next To None
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Inside Out (Sony)
- Release:
- 07.07.2017
- 13
- Answer Me
- The Apple
- Beg
- Alone
- Kek
- Clarity
- Pause
- Mr Mime
- Isolation
- Denial
- The Wanderer
Relevanz-Tendenz negativ.
Meine Hoffnungen waren recht groß, als vor zwei Jahren der NEXT TO NONE-Erstling "A Light In The Dark" die Runde gemacht hat. Auf den Bühnen dieser Welt schlägt sich die junge Truppe im Portnoy-Sprößling Max auch ganz ordentlich, wie ich vor einigen Wochen im Vorprogramm von HAKEN sehen konnte. "Phases" soll der nächste Schritt auf der Karriereleiter werden, mit 79 Minuten Spieldauer ist es auf jeden Fall ein Ambitionierter. Zumal sich das Quartett bei der Produktion nicht mehr von Väterchen Portnoy über die Schultier schauen ließ, sondern die zwölf Tracks in Eigenregie eingedroschen hat.
Jetzt habe ich doch glatt schon die Marschrichtung von "Phases" vorweggenommen, das bis auf die opulente Spieldauer des Rausschmeissers 'The Wanderer' weniger mit der Nähe zur Prog-Familie zu tun hat als noch das Debüt. Klar, es gibt viel Griffbrett-Onanie, die dann von Schlagzeuger Max Portnoy mit starkem Schlagzeugspiel gekontert wird, sowohl die Vocals als auch die Atmosphäre insgesamt sind aber viel näher am amerikanischen Metal-Mainstream als den üblichen InsideOut-Plattenkäufern lieb sein wird.
Ich widerspreche meinen Soundcheck-Kollegen in der Regel ja gerne mal bei Noten oder der Platzierung am Ende unserer monatlichen Skala, aber im Fall von NEXT TO NONE bleibt mir neben der wohlwollenden Anerkennung der musikalischen Fähigkeiten der Jungs nicht viel übrig, das ich lobend verteidigen würde. Herrscht beim ersten Durchlauf noch die Spannung, die so Songs wie 'Mr. Mime' durch die verrückten Einfälle öfter ausstrahlen, werden sie spätestens beim zweiten Hören durch die Langatmigkeit unterdrückt, die "Phases" zu einem hart zu zerlegenden Brocken macht. So sehr sich die Vier ins Zeug legen, so sehr schalten meine Ohren auf Durchzug, wenn das Cookie Monster in so schnöder Eintönigkeit den ansonsten nicht üblen Songs jede Härte durch Gleichförmigkeit nimmt.
Am Ende bleibt nichts anderes üblich, außer NEXT TO NONE keine Weiterentwicklung zu attestieren, die wahrscheinlich nicht nur ich mir gewünscht und erhofft hatte. Das nächste große Ding im Prog-Zirkus wird das hier nicht. Die Live-Auftritte im Kontext von HAKEN und Portnoys THE SHATTERED FORTRESS untermauern das aber schmeichelhafter als "Phases" es aus der Konserve tut.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Nils Macher