NEXUS INFERIS - A Vision Of The Final Earth
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2012
Mehr über Nexus Inferis
- Genre:
- Extreme Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Noiseart Records / Edel
- Release:
- 27.01.2012
- Perspective
- Tremor
- The New Strain
- A Vision From The Final Earth
- Beyond Evolution Rubicon
- Destroyed Aperture
- Resonate The Spark Under His Eye To The Flames In Outer Space
- Crown Of Planets
- Cerebrum
- Through My Conscious One last Time
Zerrüttete Extreme in einem finsteren Setting.
Extrem nennen sie es, die Herrschaften von NEXUS INFERNIS, was auf ihrem aktuellen Longplayer "A Vision From The Final Earth" geschieht - und ganz Unrecht sollen sie nicht behalten. Allerdings stellt sich die Frage, wie man dieses Extrem nun auslegt, denn auch wenn sich die Band ziemlich konsequent von jeglichen musikalischen Konventionen in der heftigeren Metal-Szene distanziert, ist es doch manchmal relativ anstrengend, den Herren bei der Arbeit zuzuhören - oder besser gesagt extrem anstrengend!
NEXUS INFERNIS experimentieren mit futuristischen Sounds, beziehen Elektronik in ihre Songs ein, haben eine leichte Affinität zum Industrial-Genre, wollen dies jedoch alles auch mit ihren Einflüssen aus dem finsteren Death-Metal-Sektor verbinden. Dies gestaltet sich auf "A Vision From The Final Earth" aber gerade deshalb sehr schwierig, weil die Band ihre Arrangements ziemlich durcheinander würfelt, ständig neue Ausdrucksformen sucht, dabei aber die Homogenität des Materials ebenso aus den Augen verliert wie den Fokus für den jeweiligen Song. Speziell in den ersten Takten der ersten Full-Length rennt die band häufiger in eine Sackgasse, sei es nun im abgehackten 'Tremor' oder im dürftig progressiven 'The New Strain', die zwar beide mit harschen Gitarren und bösartigen Vocals aufwarten, in sich aber so zerrüttet sind, dass man ihnen weder folgen kann, noch wirklich will. Die Vision eines apokalyptischen Outputs wird im Titelstück erst so recht auf den Punkt gebracht, welches mit schleppenden Gitarren und halbwegs einprägsamen Strukturen zum ersten Mal den Punkt trifft. Lediglich die gesprochenen Vokal-Passagen erweisen sich als störend, da sie die finstere Atmosphäre schnell wieder aus den Angeln heben.
Und so geschieht es, dass sich die Band immer wieder ein Beinchen stellt, sei es nun im total verzerrten, erschreckend kühlen 'Destroyed Aperture' mit seinen sterilen Industrial-Einflüssen, im fies getriggerten 'Beyond Evolution Rubicon' oder in eher langweiligen Stücken wie 'Through My Conscious One Last Time' und 'Cerebrum'. Lediglich das gemeine 'Crown Of Planets' dokumentiert, wozu NEXUS INFERNIS fähig sind, wenn sie sich nicht ständig von stilfremden Einflüssen leiten lassen - doch die Nähe zu BEHEMOTH, die hier kurzzeitig aufblitzt, soll auch das einzige Highlight einer Platte werden, die sich in kreativer Hinsicht zu weit aus dem Fenster lehnt und am Ende nie so wirklich weiß, wo sie gerade steht.
Future Extreme Metal heißt die Schublade, in die NEXUS INFERNIS "A Vision From The Final Earth" einsortieren. Doch da soll die Scheibe wohl auch als behütetes Geheimnis besser versteckt bleiben!
Anspieltipp: Crown Of Planets
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes