NIDINGR - Sorrow Infinite And Darkness
Mehr über Nidingr
- Genre:
- Black/Death Metal
- Label:
- Karisma Records/ Dark Essence Records
- Release:
- 25.07.2005
- Child Of Silence
- Sorrow Infinite And Darkness
- The Watch-Towers Of The Universe
- Makhashanah
- Righteousness In Beauty
- Death And Victory
- Come Away
- Mystery Of Toil
- Rejoice
- Upon The Unprofitable Throne
Black-Metal-Bandnamen sind wohl manchmal absichtlich unaussprechlich. NIDINGR aus Norwegen sind da keine Ausnahme - und auch ihr DARKTHRONE-lastiger Schriftzug lässt sich nur mit viel Mühe und Geduld entziffern. Also alles wie immer in den nordischen Gefilden? Nicht ganz, denn NIDINGR klingen auf den 40 Minuten von "Sorrow Infinite And Darkness" einfach ganz anders als viele ihrer Genrekollegen - für ein Debüt eine wahrlich beachtliche Leistung.
Doch der Reihe nach. Der Name NIDINGR bezeichnet im nordischen Sprachgebrauch einen ehrlosen Menschen. Komischer Titel, denn das Wörtchen Ehre scheinen die Musiker dieser Combo durchaus zu kennen. Wie lässt sich sonst dieses majestätische Feeling auf der Platte erklären, das manchmal an SATYRICONs letzte "Volcano"-Scheibe erinnert, sich jedoch immer wieder auch mit infernalischem Gebolze à la ZYKLON paart? Was dazu noch wirklich anders ist? Auf "Sorrow Infinite And Darkness" wird nicht gekreischt, vielmehr growlt der Sänger laut und kehlig vor sich hin, was im ersten Moment verwundert, sich aber von Hördurchlauf zu Hördurchlauf als durchaus kluge Wahl erweist - der schon fast manischen Brutalität wegen. Die zehn Songs an sich sind durchweg abwechslungsreich gehalten. Schon Track Nummer eins 'Child Of Silence' besticht durch sein hintergründig böses Gitarrenmotiv. Dazu kommen - wie bei all den Nummern der Scheibe - seltsame Klavierspielereien im allgemeinen Inferno, zermalmende Bassparts, donnernde Drums, coole Melodien, biestige Riffs: Es ist einfach die richtige Mischung vieler abgedrehter Momente. Dieser komplexe Death/Black-Metal-Mahlstrom ist natürlich nicht einfach zu konsumieren, keineswegs. Doch ist er intelligent, interessant, in seinen langsamen Momenten sogar angstverbreitend. Die tiefschwarze Klangfarbe erhält durch den glasklar-brachialen Sound noch einen Tupfer allumfassender Dunkelheit mehr, spätestens bei dem apokalyptisch dahintreibenden Trio Infernale 'The Watch-Towers Of The Universe', 'MAKHASHANAH' und 'Righteousness In Beauty' ist die durchgehende Vehemenz dieser Hammerscheibe fast körperlich spürbar.
Deshalb hier ein Glückwunsch für die drei Musiker Cpt. Estrella Grasa (Gegrowle), Blargh (Gitarre & Bass) und Teloch (Gitarre & Bass) und ihren unbetitelten Drumcomputer: "Sorrow Infinite And Darkness" bläst frischen und unheimlich scharfen Wind in die norwegische Extreme-Metal-Szene. Besser und finsterer kann ein Einstand kaum klingen!
Anspieltipps: Child Of Silence, The Watch-Towers Of The Universe, Death And Victory
- Redakteur:
- Henri Kramer