NIGHT - Night
Mehr über Night
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Gaphals Records
- Release:
- 25.11.2013
- Fire And Steel
- Gunpowder Treason
- Out Of The Ashes
- Running In The Night
- Take You Down
- Hang 'Em High
- Stand Your Ground
- Play It Loud
- Into The Night
- Keep The Fire Burning
So schlage ich mir gern die Nacht um die Ohren...
Manchmal frage ich mich, ob man in Schweden zum Beginn des Kindergartens eine Gitarre und je eine Platte von JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN und BLACK SABBATH geschenkt bekommt. Das würde zumindest erklären, warum es in dem Land eine scheinbar unerschöpfliche Menge junger Bands gibt, die klassischen Heavy Metal spielen und Jahr für Jahr mit ihren beachtlichen Erstlingswerken auf der metallischen Bildfläche erscheinen.
Nun also NIGHT. Die Band tritt mit ihrem selbstbetitelten Debüt nach zwei Singles endlich auch auf der Langstrecke an. Man besitzt also noch eines dieser typisch skandinavischen Talente, nämlich einen Namen zu finden, bei dem man sich fragt, warum der nicht schon seit dreißig Jahren vergeben ist (Andere Beispiele wären BULLET, DEVIL, SCREAMER oder ENFORCER). Musikalisch orientiert sich die Truppe mehr an JUDAS PRIEST oder auch ACCEPT. Es wird recht geradliniger Heavy Metal mit prägnanten Riffs und schneidendem Gesang geboten. Dieser erinnert mich in melancholischeren Momenten auch manchmal an den großartigen Tim Baker von CIRITH UNGOL, die Musik ist aber deutlich eingängiger und konsensfähiger als bei den Kaliforniern.
Von Beginn an wird munter dahergerockt, das Tempo ist mittelschnell bis flott, bricht aber nie in die Höchstgeschwindigkeitsregionen des Speed Metal ein, wie er beispielsweise auch von den Landsmännern ENFORCER zelebriert wird. Dadurch wirkt alles etwas gediegener, eher zum entspannten Faustrecken und Bier trinken geeignet, als zur Förderung des nächsten Bandscheibenvorfalls. In dieser Disziplin drängen sich natürlich direkt Vergleiche zu den Herren von BULLET auf, die ja ein ähnliches Zielpublikum haben. Doch im direkten Vergleich hat NIGHT deutlich mehr Metal und weniger Hard-Rock-Anteile im Sound, außerdem den klar variableren Sänger, der immer wieder Erinnerungen an den jungen Rob Halford wecken kann. Da hier und da auch ein paar zweistimmige Gitarrenläufe im IRON MAIDEN-Stil auftauchen, bietet "Night" eigentlich alles, was den Freund klassischen Metals glücklich macht. Leider ist das Songwriting noch nicht durchgängig auf dem Niveau der Speerspitze der skandinavischen Welle an jungen Tradditionalisten. Doch beispielsweise 'Running In The Night' kommt dem schon verdammt nahe. Und da auch die etwas durchschnittlicheren Lieder immer noch richtig gut sind und Spaß machen, spricht alles für eine goldene Zukunft von NIGHT und eine ganze Reihe unterhaltsamer Bier-und-Metal-Abende mit diesem Debütalbum.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst