NIGHT IN GALES - The Black Stream
Mehr über Night In Gales
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Apostasy Records
- Release:
- 29.09.2023
- Tears Of Blood
- Gone Forever
- Transition To Doom
- Final Place
- Laughter Of Madness
- The Black Stream
- The Consciousness
- Return To Chaos
- Carved Into Souls
- The Eternal Fall
- The Surface
Weiterhin die verlässliche Bank im deutschen Melodic-Death-Sektor!
Die aus Voerde stammenden Melodic-Deather NIGHT IN GALES sind fast schon so etwas wie Legenden der deutschen Metalszene. Bereits seit 1995 treibt das Quintett sein Unwesen und ist, mit Ausnahme von Fronter Björn Gooßes, praktisch noch immer im identischen Lineup unterwegs. Und selbst Björn wurde 2012 mit dem ursprünglichen Gründungsmitglied Christian Müller ersetzt, der bereits zwischen 1995 und 1996 am Mikrofon stand. Das alleine ist schon eine recht einzigartige Geschichte. Ebenso einzigartig ist die Tatsache, dass die Truppe musikalisch konsequent ihren Stiefel durchgezogen hat, ohne große Irrfahrten. "The Black Stream" ist dabei bereits das achte Studioalbum, das dieser Tage über das Label Apostasy Records in den Handel kommt, das sich inzwischen ja auch bereits mit diversen starken Veröffentlichungen einen Namen gemacht hat.
Solltet ihr trotz der Langlebigkeit der Band noch nichts von NIGHT IN GALES gehört haben, müssen wir sicher erst einmal den musikalischen Rahmen abstecken, denn auch im Melodic-Death-Sektor gibt es ja diverse Strömungen. Traditionalisten wird es dabei sicher freuen, dass der Fünfer vom Niederrhein auch anno 2023 einen weiten Bogen um moderne Strömungen wie den Metalcore macht. Stattdessen servieren die insgesamt elf Kompositionen klassischen Melodic Death Metal, wie er ansonsten vor allem Anfang der Neunziger zelebriert wurde. Entsprechend lassen sich primär Vorbilder wie AT THE GATE, oder in den schwarzmetallischeren Momenten auch DISSECTION auf "The Black Stream" heraushören, wobei auch etwas eingängigere Kollegen wie IN FLAMES (vor allem das Frühwerk) und DARK TRANQUILLITY definitiv ihre Spuren hinterlassen haben.
'Tears Of Blood' und 'Gone Forever' liefern zu Beginn die Trademarks des Genres dann auch solide ab und bestechen wie gewohnt mit handwerklich astreiner Darbietung, haben aber noch nicht die ganz großen Melodien am Start, die mich restlos aus den Socken hauen würden. Dafür überzeugt mich Fronter Christian vom Fleck weg, der ebenfalls gewohnt stark mit Growls und Screams der Extraklasse aufwartet. Und auch der Hookline-Knoten platzt mit dem dritten Track 'Transition To Doom' endgültig, der mit schwarzmetallischen Tremolo-Leads und großen Melodiebögen gleichermaßen punktet und sofort zum hartnäckigen Ohrwurm wird. 'Laughter Of Madness' fügt dem sowieso schon gefälligen Stilmix noch eine gute Portion Epik hinzu, was den Nachtigallen ebenfalls hervorragend zu Gesicht steht. Natürlich dürfen auch getragene Clean-Gitarren im Titeltrack nicht fehlen, wobei sich die Nummer, nach verhaltenem und atmosphärischem Beginn, schnell sogar in Melodic-Black-Metal-Gefilde aufschwingt und einen weiteren Höhepunkt dieses insgesamt tollen Abums markiert. Wo wir von Höhepunkten sprechen, darf auch 'The Eternal Fall' nicht unerwähnt bleiben, der gerade hinten raus mit wunderschöner und trotzdem knüppelharter Gitarrenarbeit besticht.
Insgesamt bleibt NIGHT IN GALES damit auch nach 28 Jahren im Geschäft ein ganz heißes Melodic-Death-Eisen, bei dem man immer auf ein starkes und abwechslungsreiches Album zählen darf. Mir würde jedenfalls in der hiesigen Szene kaum eine Band einfallen, die mit dem Quintett mithalten kann und auch in der skandinavischen Champions League des Genres können die Nachtigallen problemlos mithalten. Entsprechend gibt's auch starke neun Punkte für "The Black Stream".
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs