NIGHTRAGE - A New Disease Is Born
Mehr über Nightrage
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Lifeforce Records
- Release:
- 09.03.2007
- Spiral
- Reconcile
- Death-like Silence
- A Condemned Club
- Scars Of The Past
- De-fame
- Scathing
- Surge Of Pity
- Encircle
- Drone
- Spiritual Impulse
- A New Disease Is Born
Nach all den Rückschlägen, die die Band vor allem auf dem stets rotierenden Besetzungskarussell hinnehmen musste, ist das dritte Album der schwdisch-griechischen Formation NIGHTRAGE noch einmal um einiges wichtiger, als man das einem dritten Album eh schon nachsagt. Auf "A New Disease Is Born" gilt es immerhin, Metal-Sternchen wie Schreihals Tompa Lindberg (ex-AT THE GATES) und Flitzefinger Gus G. (FIREWIND) zu ersetzen und dennoch weiterhin in der Nähe der Weltspitze weiter zu musizieren. Bandleader und Hauptsonghschreiber Maris Iliopoulos hat sich davon aber anscheinend kaum ablenken lassen. Mit einer fast schon erschreckend lässigen Trotzreaktion hat der Mann gemeinsam mit seinen mittlerweile nur noch drei Mitsreitern nämlich mal eben so die letzte Scheibe "Descent Into Chaos" in die Tasche gesteckt und allen Zweiflern schon vorab das Wasser abgegraben.
Mehr Melodien, mehr Aggression und noch mehr Thrash Metal sind die Folgen, die man auf "A New Disease Is Born" in beinahe jedem Song zu spüren bekommt. Zwar orientieren sich NIGHTRAGE vermehrt an gängigen Göteborg-Schemen und dem alten AT THE GATES-Strickmuster, können sich jedoch dank des CARCASS-ähnlichen Drives und einer deutlich verstärkten Ausgangsbrutalität auch wieder leichtfertig von etwaigen Plagiatvorwürfen befreien. Davon mal ganz abgesehen spielt das Quartett mittlerweile auf einem Niveau, das selbst mit den beiden geschassten Kollegen nicht hätte besser sein können. Frontschnauze Jimmie Strimell ist nicht nur ein guter Lindberg-Ersatz sondern eine echte Führungsposition im Soundgerüst des internationalen Vierers, kann darüber hinaus auch klar und melodisch singen (wie zum Beispiel im moderneren 'Reconcile' geschehen) und brüllt meiner Meinung nach sogar mit noch mehr Inbrunst als sein Vorgänger. Selbst die Abstriche im Bereich der Sechssaitigen sind eigentlich gar nicht wahrzunehmen. Iliopoulos hat dieses Mal alle Spuren eingespielt, dafür zwar hin und wieder auf einen anständigen Solopart verzichtet, letztendlich aber dafür gesorgt, dass die Musik von NIGHTRAGE von jeglichen Egotrips frei ist. Das war zu Zeiten von Gus G. dann doch irgendwie nicht so ganz der Fall.
Das Ergebnis ist dementsprechend ein echter Kracher und wartet mit durchweg hitverdächtigen Titeln auf. Dass dabei selbst ab und zu in Richtung IN FLAMES und Konsorten geschielt wird, kann man den Jungs indes gar nicht mal übel nehmen, schließlich war eine Weiterentwicklung aufgrund der neuen Besetzung auch definitiv von Nöten und wurde auf "A New Disease Is Born" dann auch in einem mitreißenden, völlig akzeptablen Rahmen gestaltet.
Außer dem personenbezogenen Erscheinungsbild hat sich bei NIGHTRAGE also rein gar nichts geändert, außer vielleicht, dass der Grad der Aggression und die Häufigkeit der Ohrwurm-Melodien zugenommen hat. Und wenn das kein Grund ist, das Teil abzugreifen, dann weiß ich es auch nicht.
Anspieltipps: Spiral, A Condemned Club, Scathing, Spiritual Impulse
- Redakteur:
- Björn Backes