NIGHTSTALKER - As Above, So Below
Mehr über Nightstalker
- Genre:
- Psychedelic Rock/ Stoner Rock/ Blues
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Oak Island
- Release:
- 07.10.2016
- Naked Fire
- Space Matter
- Zombie Hour
- The Dog That No-one Wanted
- Deeper
- Forever Stoned
- We Belong To The Dead
- My Electric Head
- Blue Turns To Black
In Hellas wächst bestes Kraut.
"Was macht der Teufel da?" - Toll! Album liegenlassen in Kindergartengreifhöhe. "Mmh. Der findet es farbig am schönsten!" Hüstel. Das Knopfauge gibt sich zufrieden und wühlt weiter in den herumliegenden Alben der Neunziger, Zweitausender und Zweitausendzehner. Interessiert fummelt sie gerade am Booklet von ATOMIC ROOSTER. Auch schön bunt. Aber Siebziger.
Aber das musste ja so kommen! Denn ich schleppe das Album der vier hageren Griechen von NIGHTSTALKER ständig und nun schon seit Wochen mit mir herum. Hinein in das Auto, um durch die gräuliche Provinz stonern, wieder heraus aus dem Auto, das Heim musikalisch mit 'Space Matter' und 'Zombie Hour' aufwerten. Der letztgenannte, ebenso auch die erste Auskopplung aus diesem neuen Neunstücker, ist hier zu einem Ohrwurm herangereift, der also auch meine Brut infiziert hat. Recht so, ich freue mich!
Dass sich das Quartett aus Athen eine feine und größere Fanbasis erspielt hat, liegt vor allem an der Bühnenpräsenz des Sängers Argy. An der jahrelangen Erfahrung und dem Mitwachsen der Band im Stoner-Rock-Bereich. An der entspannten Art, alle paar Jahre mal ein Album herauszulassen. Und vor allem an der Musik selbst. Ich meine, die beiden Stücke von da oben laufen ja nicht umsonst Dauerschleife bei uns. Und es lassen sich denen noch 'Forever Stoned' oder das formidable 'We Belong To The Dead' an die tätowierte Seite stellen. Damit sind auch schon zusammen mit dem beginnenden 'Naked Fire' die Knaller dieses Albums benannt.
Das ist einfach entworfene Rockmusik, die in besten Momenten mitreißend, doch nie reißerisch aufgebauscht ist, Mitsingpotential besitzt. Das ist Musik wie eine alte Haut: in vom Leben geprägte Falten gelegt, faszinierend zu betrachten und immer wieder gibt es trotzdem etwas Neues zu entdecken. Das Album insgesamt ist ein cooles geworden. Nicht im Sinne dieser überspannten Gekünsteltheit von Neuankömmlingen im aufreibenden Modus der eigenen Stilsuche, oder weil es durchweg durchgekühlt durchproduziert wurde, sondern weil es das Zeug zum Begleiter hat.
Habe ich ja oben beschrieben: der Stonerrock bratzt und wummert vorzüglich in seinen sandigen Bahnen. Argy, der hellenische Wyndorf, japst, grollt und melodeit so vorzüglich seine Parts, dass sie tief im Ohr hängen bleiben. Sich dort laufend und immer wieder regen und die Erinnerung pflegen. Man beginnt diesen warmen Sound sehr zu mögen, sich danach zu sehnen. Ein sehr starkes (Genre-)Album, da gibt es nix zu rütteln!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben