NIGHTSTEEL - Nightsteel
Mehr über Nightsteel
- Genre:
- Heavy/Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Cosmic Fire Records
- Release:
- 11.04.2025
- Nightsteel
- Darkness Reigns
- Screams Of Agony
- Warlord's Betrayal
- Whispers Of The Heart
- Eternal Fight
- Calm Lake
- Win Or Lose
- Panagioti
- Damned Sorrows
- Carry On
Fein geschmiedeter Edelstahl aus Hellas!
Zugegeben, klassische Heavy Metal-Bands gibt es inzwischen wieder wie Sand am Meer und der Name NIGHTSTEEL lässt nicht unbedingt auf ausgeprägte Eigenwilligkeit und Exzentrik schließen. Trotzdem verdient dieser griechische Newcomer, der soeben sein selbstbetiteltes Debüt-Album vorgelegt hat, eure gewogene Aufmerksamkeit. Zu dieser Aussage verleitet mich die Tatsache, dass sich zwar auch NIGHTSTEEL kräftig aus dem kanonischen Fundus der JUDAS PRIEST-Riffs und HELLOWEEN-Harmonien bedient. Doch dieses Klangbild wird verfeinert und abgerundet durch sehr schöne Reminiszenzen an den episch-melodischen US-Power Metal der später 1980er und frühen 1990er Jahre. Die deutlichsten Bezugspunkte finden sich in den ersten vier Songs der Platte, die von einem gewissen Travis Wills eingesungen wurden. Der Mann verfügt über die für diesen Stil so typische klare, kraftvolle und markante Metal-Stimme, die ich immer wieder gerne höre, weil sie selbst in den höheren Tonlagen noch genug Power und Schärfe hat, um sich unwiderstehlich in die Hirnrinde zu brennen. Dazu passt übrigens, dass Mr. Wills auch das Mikro bei den offenbar wieder auferstandenen CRIMSON GLORY übernommen hat.
Das Album bietet einen entsprechend gradlinigen und unmittelbar zugängigen Metal-Sound, der schon ein bisschen glücklich macht, wie so ein kühles Feierabendbier nach einem langen, harten Arbeitstag halt. Neben dem Gesang überzeugen vor allem die wohl temperierte Gitarrensprache mit ihrer Mischung aus Energie und Gefühl und die transparente und doch im positiven Sinne altmodische Produktion. In Sachen kompositorische Kreativität dürfen die Griechen gerne in Zukunft noch eine Schippe drauflegen. Die übrigen, auf "Nightsteel" zu hörenden Sänger kommen zwar nicht ganz an das Charisma ihres Kollegen Wills heran, zeigen aber auch sehr ordentliche Vorstellungen. Während Craig Cairns Performance eher in Melodic Metal-Gefilden einzuordnen ist, hat Mauro Elias stellenweise ziemlich viel DIO in der Stimme, was sehr gut zu den von ihm eingesungenen, fett und hart rockenden Songs passt. Für das nötige Maß an Abwechslung ist jedenfalls gesorgt.
Ich kann nun schwerlich hier behaupten, dass "Nightsteel" ein künftiger Metal-Klassiker sei, den man um jeden Preis in der Sammlung haben müsse. Aber ein durchweg starkes und Freude machendes Heavy Metal-Album für den kleinen Banger-Hunger zwischendurch ist es allemal. Es kann durchaus sein, dass meine Note wieder mal einen halben Sympathie-Bonuspunkt enthält. Somit entscheidet am Ende des Tages wohl der Füllungsstand des persönlichen Geldbeutels über den Kauf. Wirklich falsch machen kann man als Metalhead definitiv nichts mit "Nightsteel".
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan