NIHIL NOVI SUB SOLE - Jupiter Temple
Mehr über Nihil Novi Sub Sole
- Genre:
- Ambient Martial Music
- Label:
- My Kingdom Music / Lichterklang
- Release:
- 29.01.2010
- Nihil Novi Sub Sole
- Die Angeklagten
- To Enslave & Destroy
- Avvenimento Traumatico
- Stigma
- Fellonia Con Sangue
- Walking Over Mother Disease
- Obedience To None
- Paralyze
- Victoria Victis
- Idolatry
- Totgeborener Lebensmut
Ein düsteres Album, voller Geschichte, Krieg und Leid.
Der niederländische Künstler NIHIL NOVI SUB SOLE, kurz NNSS, veröffentliche Anfang dieses Jahres sein neues Studio-Album "Jupiter Temple". Hinter NNSS verbirgt sich Marco Kehren (ex-DEINONCHYS, ex-BETHLEHEM, ex-DARK SANCTUARY). Mit seinem Dark-Ambient-Album lässt er die unterschiedlichsten martialischen Klangbilder entstehen, die einen stets an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern. Mit zwölf packenden Tracks reißt er den Hörer in diese düstere Welt.
Der Gedanke an das NS-Regime springt einem bereits beim Hören des ersten Tracks 'Nihil Novi Sub Sole' entgegen: Die Drums klingen hier wie die Hintergrundmusik zu einem langen Marsch. Einem Marsch, der in einem Raum endet. Passend dazu Sätze wie: "Es kam kein einziger heraus, um darüber berichten zu können." Heftige, militärähnliche Schläge verdeutlichen die Ernsthaftigkeit dieses Albums. Schönheit lässt sich hier nicht finden, nur Leid, Kummer und Schmerz. Im dritten Song 'To Enslave & Destroy' ist die ganze Zeit über ein Weinen zu vernehmen. Die Konzentrationslager wurden befreit, das Ausmaß dieser Unmenschlichkeit kommt zum Vorschein. Im krassen Gegensatz dazu steht der sanfte und trockene Gesang eines Frauenchores im Hintergrund des Tracks. Benommenheit hat längst von einem Besitz ergriffen. Dieses Gefühl bleibt in den folgenden Tracks erhalten. 'Stigma' lässt einen immerhin die Augen wieder aufschlagen: Erneut wurde mit vielen Samples gearbeitet, die an Worte über die damalige Bevölkerung erinnern. Der Track 'Felonia Con Sangue' schlägt hingegen ernstere und aggressivere Töne an. Die Samples entführen den Hörer in eine Zeit des Terrors und der Angst. Wieder werden verstärkt Drums eingesetzt, die ans Militär erinnern. Kalt lässt es auch einen bei 'Paralyze' erschaudern: Die Samples handeln von einer Fahrt in einem Güterwagon. Endstation: Tod.
Marco Kehren kann mit seinen Tracks und den jeweiligen Szenen zum Teil eindrucksvolle und fesselnde "musikalische" Bilder erzeugen. Er schafft eine Atmosphäre, die stets zwischen Benommenheit und Betroffenheit schwankt. Es darf allerdings nicht vergessen werden, welch schwierige Thematik das Album behandelt und wahrscheinlich wird das Album deshalb trotz der interessanten Soundlandschaften wohl auch nichts für zarte Gemüter sein.
- Redakteur:
- Franziska Böhl