NIM VIND - The Stillness Illness
Mehr über Nim Vind
- Genre:
- Horror Punk
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Silverdust/Soulfood
- Release:
- 19.06.2009
- Killing Saturday Night
- Character Assasination
- Hardon Collider
- The 21st Century
- Jackknife
- Suicide Pact
- The Radio-Active-Man
- Revenge
- Blood Clots... Rise Of The Police State
- The Clawed Bat
- Shango Nitra
- The Message
- The Still Blue
Mit Horror-Punk assoziiert man die MISFITS - mit NIM VIND schon eher den musikalischen Horror!
Grundsätzlich ist die Kombination Rock'n'Roll und Kanada eine sichere Nummer. Mal ganz davon abgesehen, dass Gruppen wie NICKELBACK oder 3 DOORS DOWN in den Mainstream-Charts regelmäßig richtig fett abräumen, arbeitet die Szene auch im Hintergrund mit größten Ambitionen. Man denke nur mal an eine hierzulande völlig unterbewertete Combo wie HAREM SCAREM. Sind daher also Befürchtungen erlaubt, wenn es um die Horror-Punker von NIM VIND geht, die sich daran machen, das moderne Erbe der MISFITS anzutreten? Ja - und leider völlig berechtigt!
Auf "The Stillness Illness" kämpft sich die Band durch 13 mehr oder minder uninteressante (Punk-)Rock-Tracks, denen einerseits der nötige Biss fehlt, und die andererseits auch bei der Entwicklung von Melodien und Singalongs regelmäßig scheitern. Darf man zu Beginn noch ehrliche Hoffnungen haben, Nummern wie 'Killing Saturday Night' wären auf dem MISFITS-Tribute-Trip keine Eintagsfliegen, sieht man sich bereits zur Hälfte der Spielzeit radikal getäuscht. Die Refrains plätschern völlig vor sich hin, während die laschen Schrammeleien auf der Sechssaitigen auch nicht wirklich viel reißen können. Zwar geht es auf "The Stillness Illness" durchweg locker zu, doch insgesamt betrachtet, ist genau dies das Hauptproblem. Leicht verdaulicher Kram wie 'Suicide Pact' oder das ruhige 'The Radio-Active Man' erweisen sich als Allerweltsnummern, von denen nicht sonderlich viel hängen bleibt. Aber auch bei angezogenem Tempo gelingt es den Horror Punks von NIM VIND viel zu selten, einmal einen echten Akzent zu setzen. Flottere Stücke wie 'Shango Nitra' und 'The 21st Century' hätten sich als potenzielle Ohrwürmer durchsetzen können, würde es den Kanadiern gelingen, die Energie auch zielgerichtet zu entfesseln. Doch immer wieder bekommt man das Gefühl, als würde sich die Band selber ausbremsen und die Power zurückhalten, die die meisten Tracks so dringend gebrauchen könnten. Wenn am Ende gerade mal ein Drittel des Materials als tatsächlich überzeugend über die Ziellinie geht, müssen sich die Musiker wohl oder übel eingestehen, dass sie selbst gegen das, was von den MISFITS noch übrig geblieben ist, nicht viel zu melden haben. "The Stillness Illness" ist ein nettes, aber selten forderndes Rock'n'Roll-Album, dem allerdings ein wichtiges Element fehlt - die raue Attitüde des Rock'n'Roll. Und was lernen wir daraus? Tja, dass Gesetze da sind, um gebrochen zu werden - so wie eben jenes mit Kanada und Rockmusik...
Anspieltipps: Hardon Collider, The Message
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes