NINE SHRINES - Retribution Therapy
Mehr über Nine Shrines
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Mascot / Rough Trade
- Release:
- 26.04.2019
- Nimrod
- Retribution Therapy
- Chain Reaction
- Ringworm
- Happy Happy
- Dead
- Hymn
- Conjure
- Pretty Little Psycho
- Ghost
- Sick Like Me
- Counterfeit
Gute Melodien, poppiges Drumherum
Viele Eventualitäten könnten dazu führen, dass man NINE SHRINES künftig etwas intensiver in sein Herz schließt; allerdings füllt der Konjunktiv weder die Kassen der jungen Modern-Metal-Band, noch die Clubs, in denen die Truppe mit ihrer aktuellen Platte auftreten möchte. "Retribution Therapy" ist allerdings noch viel zu sehr von der Idee besessen, dass einige wuchtige Grooves auf alle Fälle mit poppigen Kontrasten gekontert werden sollten, ähnlich wie bei einer Band wie GLAMOUR OF THE KILL, bei der allerdings parallel dazu auch der Adrenalinpegel stimmt(e).
Am Ende geht es auch bei NINE SHRINES vorrangig um die Singalongs, und die sind beileibe nicht schlecht, dann aber wieder derart von Mainstream-tauglichen Arrangements begleitet, dass man den baldigen Verschleiß verspürt, auch wenn er noch gar nicht aufgetreten ist. Man trällert Stücke wie 'Chain Reaction' und 'Ghost' im ersten Agenblick noch gerne mit, weiß aber irgendwie, dass man irgendwann sehr bald schon von diesen Tracks genervt sein wird, weil sie auch eine gewisse Penetranz mitbringen.
Und genau das ist das allumfassende Problem, mit dem sich "Retribution Therapy" konfrontiert sieht: Diese Penetranz, mit der NINE SHRINES sich mit aller Kraft aufdrängen möchte, die aber letztlich eher den negativen Ausschlag gibt, weil die Melodien nicht weniger anstrengend werden, sobald sich der Pop-Anteil erhöht. Man kann sich die Songs über weite Strecken zunächst mal gut geben und denkt womöglich auch schon darüber nach, dass das Ganze live relativ groß gefeiert wird. Doch dann schärft sich der Blick fürs Publikum und man erlebt mehr Zahnspange in der Zielgruppe, als man sich vielleicht gewünscht hätte. Von Teenie-Stoff zu sprechen wäre am Ende vielleicht zu krass, aber je weiter "Retribution Therapy" voranschreitet, desto eindeutiger wird auch das Bild einer Platte, die mit guten Vorsätzen startet und mit naivem Songwriting endet. Nicht schlecht, aber zum Schluss auch nicht wirklich euphorisierend!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes