NIOBETH - The Shining Harmony Of Universe
Mehr über Niobeth
- Genre:
- Melodic Symphonic Female Fronted Metal
- Label:
- Molusco Discos
- Release:
- 17.11.2008
- The Whisper Of Rain
- Secrets
- Tell Me Lord
- A Frightening Shiver
- My Silence Within
- Requiem For Imogen
- Dance Of Tragedy
- Reflected Lights´Garden
- Rhyme For My Gone Beloved
- Musician`Soul
- The Magic Flute
- The Awakening
- Kowasani Furuete (Bonustrack)
Operetten-Metal à la NIGHTWISH.
Ich muss zugeben, von den Spaniern NIOBETH habe ich bisher noch nichts gehört. Auf ihrer Homepage wird ihr Debut "The Shining Harmony Of Universe" mit "70 minutes of the most elegant and Heavy Symphonic Metal" hochgepriesen. Schon äußerlich erinnert die Scheibe vom Artwork her stark an NIGHTWISH, ein Blick in das Booklet und die ersten Takte der Platte verfestigen diesen Eindruck: am Mikrofon singt Itea Bendicto, die den Gesang ebenso operettenartig rüberbringt wie ihre Genrekollegin. Gespannt, was mich da erwarten mag, lege ich die Scheibe ein.
Und gleich geht ein Ruck durch die Anlage, denn 'The Wihsper Of Rain' ballert kontinuierlich in hohem Tempo durch die Boxen, wechselt schlagartig in melodische Parts, Chöre setzten ein. Itea singt sehr klar und deutlich, jedoch nach meinem Geschmack etwas zu hoch, etwa wenn sie beim Singen in die Kopfstimme wechselt. So kommen die Vocals oft zu dünn rüber. Auch setzt sie sich häufig nicht gegen die Rhythmusfraktion durch. Diese sammeln übrigens im Verlauf der CD die meisten Pluspunkte, denn was hier an Abwechslung und Virtuosität geboten wird, ist wirklich genial.
NIOBETH hätten mit "The Shining Of Universe" ein astreines Instrumental-Album abliefern können (zumal der Gitarrist Jesús heißt), wobei ich nicht den Gesang abwerten möchte, doch sobald dieser einsetzt, möchte ich am liebsten bis zum nächsten Instrumenatl-Part vorspulen. 'Secrets' kommt mit einem schnulzigen Intro daher, bis Drummer Alberto Trigueros ein paar ordentliche Blastbeats zum Besten gibt.
Geradezu Hitcharakter hat 'A Frightening Shiver'. Der Song überzeugt durch einen interessanten Aufbau, starke Riffs dank Jesús und starkes Drumming. Dazu gibt es Chöre, die wie in jedem Track alles näher in Richtung Bombast rücken und gute Hooklines, die im Ohr bleiben. In 'Reqiuem For Imogen' zückt Santi Tejedor sogar den Dudelsack für einen gut gelungenen, mittelalterlich angehauchten Part. Das einzig nervige ist da wieder ab und an die Kopfstimme von Itea. Schade ist, dass sämtliche Trademarks in den ersten Songs verballert werden, so gibt es nach hinten wenige Überraschungen. Man weiß irgendwann was als nächstes kommt. Große Momente gibt es zum Ende hin: in 'Musician` Soul' heißt es etwa: "When a musician borns, a musical note borns, when a musician dies, a musical note dies". Das Highlight der Scheibe ist meiner Ansicht nach die Interpretation von Mozarts 'Zauberflöte' ('The Magic Flute- Queen Of The Night Aria'), wo Itea anscheinend ohne Probleme die Nachtigallen-Arie auf deutsch vertont. Auch die Umsetzung der Band muss gelobt werden!
Dynamisch ist das Album von vorne bis hinten. Wirklich jeder (!) Song ist operettenartig und bombastisch, der Sound druckvoll und transparent. Der Gesang ist wie erwähnt Geschmackssache. Für mich scheint es, als ob NIOBETH zu viel auf einmal versuchen, trotzdem ist "The Shining Harmony Of Universe" eine starke Platte, die, wenn man auf symphonischen Metal steht, auf jeden Fall angetestet werden sollte.
Anspieltipps: 'The Whisper Of Rain', 'My Frightening Shiver', 'Requiem For Imogen', 'The Magic Flute'.
- Redakteur:
- Jakob Ehmke