NITRO-X - Krieg
Mehr über Nitro-X
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Boersma Records
- Release:
- 02.02.2024
- Krieg
- Totengräber
- NetzJunkie
- Psychopath
- Fallen und Fliegen
- Schmerz und Kummer
- Krieger
- Ruf der Freiheit
- Drogentod
- Verschüttete Träume
- Kein Zurück
- Für immer
- Prinzessin der Dämmerung
Zu viel Pathos, zu wenig Ertrag!
Klassischer Hardrock mit deutschen Texten ist für manch einen ein absolutes K.O.-Kriterium, sicherlich weil nicht wenige Acts in der Vergangenheit bei dieser Kombination schon ordentlich auf die Nase gefallen sind. Bei NITRO-X muss dies nicht zwangsläufig der Fall sein, denn zumindest was den rein instrumentalen Teil der neuen Scheibe angeht, hat die Truppe einige interessante Ansätze im Gepäck und zudem eine gehörige Vielfalt an stimmungsreich inszenierten Ideen. Wenn es dann aber um die durchweg gesellschaftskritische Haltung in den Texten geht, hat man oft das Bedürfnis, einzelne Tracks zu überspringen, weil die pathetische Performance und vor allem die lyrischen Ergüsse schwer zu ertragen sind - und damit schließt sich der Kreis zur heimischen Sprache.
Auf "Krieg" befasst sich die Band mit verschiedenen zentralen Themen der heutigen Gesellschaft, packt das Ganze anfangs auch noch ganz ordentlich an, verliert sich dann aber spätestens in der zweiten Albumhälfte in Phrasen und Floskeln, bei denen man nicht so recht weiß, ob man schmunzeln oder doch lieber mit dem Kopf schütteln soll. Nummern wie 'Krieger' und 'Ruf der Freiheit' bieten lyrische Peinlichkeiten, 'Drogentod' will nachdenklich stimmen, finden aber nicht die passenden Worte, und in 'Verschüttete Träume' ertränkt NITRO-X das Material derart im Pathos, dass die Skip-Taste zum besten Freund wird. Immerhin hat man mit 'Kein Zurück' und 'Psychopath' auch einige Kompositionen am Start, die diesem Eindruck widersprechen und zeigen, dass die Herren es grundsätzlich draufhaben, doch leider sprechen wir hier nur über einige Ausreißer, die den Karren nur schwerlich aus dem Dreck ziehen können. Schließlich lauern mit 'Totengräber' und 'Krieg' weitere Nummern, die das Nervenkostüm eher strapazieren als entspannen.
Mit ihrem neuen Album können die Musiker folglich auch nicht das Soll erfüllen, und leider sind es vermehrt die anstrengenden Texte, die zu diesem Resultat führen. NITRO-X bietet auf "Krieg" Ecken und Kanten und einige wirklich gute Ansätze, aus den genannten Gründen führen sie aber leider nicht zum Erfolg!
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes