NOFX - Single Album
Mehr über NoFx
- Genre:
- Punk Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Fat Wreck (Edel)
- Release:
- 26.02.2021
- The Big Drag
- I Love You More Than I Hate Me
- Fuck Euphemism
- Fish In A Gun Barrel
- Birmingham
- Linewleum
- My Bro Cancervive Cancer
- Grieve Soto
- Doors And Fours
- Your Last Resort
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Das Gute-Laune-Coveralbum "West Coast vs. Wessex" aus dem vergangenen Jahr hallt noch nach, da beehrt uns die Punkrock-Legende NOFX gleich mit einem neuen Langeisen. Das nunmehr Vierzehnte heißt recht unspektakulär "Single Album", hält musikalisch aber durchaus mehr als der Titel verspricht. Stets waren die NOFX-Jungs für mich ein Garant für Party-Stimmung und Skate-Punk-Hymnen im Überschlag, doch die Spielereihe von Tony Hawk hatte ich ziemlich lange nicht mehr in den Fingern und so verschwanden auch die L.A.-Punks ein wenig aus meinem Blickfeld. Mit den vorliegenden zehn neuen Songs kommen sie aber wieder und sind nachdenklicher, sogar ein klein wenig ernsthafter geworden, ohne dass die Locker-flockig-Attitüde, mit der ich Fat Mike und Co. kennengelernt habe, auf der Strecke bleibt.
So steht die Tür anfangs auch nur einen Spalt offen, denn das beginnende 'The Big Drag' ist doch ruhiger und zurückhaltender als man NOFX in Erinnerung hatte. Und trotzdem strahlt der Song eine Menge Positivismus aus, der sich musikalisch aber spätestens mit 'I Love You More Than I Hate Me' in typischem Skate-Punk-Flair wiederfindet. Es scheint, als ob die Jungs ein paar Facetten dazugewonnen hätten und sich so ein sehr gut klingender Abwechslungsreichtum auf "Single Album" breitmacht.
Die Türöffner-Refrains inklusive Vollgas gibt es nach wie vor – der 'Fuck Euphimism'-Niederschlag und 'My Bro Cancervive Cancer' können hiervon ein lautes Liedchen singen und während 'Fish In A Gun Barrel' kommt vermehrt Bewegung auf – doch diese nachdenkliche Facette, die etwas tiefer gehenden Lyrics, die melancholischen Untertöne stehen den Amis aktuell verdammt gut. Und so zeugen 'Doors & Fours', das nüchterne 'Birmingham' und 'Your Last Resort' zum Abschluss von schlicht und ergreifend guter, reifer Musik.
Verwundert der erste "Single Album"-Durchgang anfangs noch etwas, setzt sich die tiefere Ebene der Songs allmählich durch und verhilft NOFX in beinah Bandjahr Nummer 40 zu einem Album mit ziemlichem Mehrwert. Fat Mike und seine Mannen können also auch anders und man darf gerne die Ausrichtung der Platte mit der momentanen, globalen Situation in all seinen Facetten gemeinsam in eine Schublade stecken. An Durchschlagskraft hat der Pogo-Vierer noch immer die Zügel in der Hand, wird aber im fortgeschrittenen Alter ein wenig nachdenklicher. Gefällt!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp