NO FUN AT ALL - Low Rider
Mehr über No Fun At All
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Beat 'Em Down/Soulfood
- Release:
- 21.11.2008
- Mine My Mind
- Never Ending Stream
- Reckless (I Don't Wanna)
- Anything Could Happen Here
- Forevermore
- It's Such A Good Thing
- Man With The Powers
- Sorry To Say
- Such A Shame
- Episode 666
- The Beautiful Sound
- Wind-Up
- Willingly Unknowing
- There Must Be A Better Way
Die Rückkehr der schwedischen Melodycore-Hookline.
NO FUN AT ALL stehen mit "No Straight Angles", "Out Of Bounds" und "The Big Knockover" dreimal im Buch der besten Melo-Punk-Alben und haben mehr Hits geschrieben, als das Fahrrad auf dem trashigen "Low Rider"-Cover Speichen hat. Nach Split im Jahr 2001, der nachgeschobenen Farewell-Compilation "Master Celebrations", vereinzelten Reunion-Gigs und viel Freizeit, mit der man nichts anstellen konnte, sind die Schweden nun zu dem Ergebnis gekommen, dass es sinnlos ist, keine Melodiehäppchen mehr zu produzieren. Es ist auch niemand nachgekommen, der es besser oder nur annähernd so gut hinkriegt.
Das Quintett stellt einiges auf Anfang: eigenes Label und eher raue Produktion. Das im Vergleich zu dem coolen "State Of Flow" erhöhte Tempo muss trotzdem nicht als Indiz einer Zu-den-Wurzeln-Orientierung fehlgedeutet werden. Es ertönt angenehm Bekanntes; maximal zehn Sekunden sind zur Erkennung der Band erforderlich. Haupttrademark: Ingemar Jansson, gefährlicher Gesangslinienluzifer. Er hat sich erneut Tonfolgen einfallen lassen, die es wert sind, mitgepfiffen zu werden – ohne Pop-Torheit, ohne den Gestank der Radiojauche, die Letzte-Reihe-Vereine wie SIMPLE PLAN und GOOD CHARLOTTE in Ermangelung irgendwelcher eigener Fähigkeiten schon über ihre Null-Prozent-Punk-Leierkasten-Liedchen geschüttet bekamen.
Einmal während der 33-Minuten-Hatz nimmt sich die Skinnskatteberg-Crew sogar Zeit für einen Song: Das cool umgesetzte IN FLAMES-Cover 'Episode 666' ist dreieinhalb Minuten lang – und wird das gespaltene Fangrüppchen der ehemaligen Melo-Death-Metaller unter dem Banner der aufrichtigen Ablehnung dieser Version wieder zusammenführen. Darin liegt Unterhaltungswert, aber die neuen kurzen Eigenkompositionen sind interessanter. Man kann 'Forevermore' und 'Anything Could Happen Here' nicht schlecht finden, man muss 'Willingly Unknowing', 'Wind-Up' und 'Reckless (I Don't Wanna)' lieben, und man darf 'Mine My Mind', 'Never Ending Stream', 'It's Such A Good Thing' und 'Sorry To Say' beruhigt neben den mustergültigen Songs der Bandgeschichte einordnen.
Es tut weh, aber hin und wieder knospen doch Zweifel, dass Wiedervereinigungen mit offener Feindseligkeit begegnet werden muss – Platten wie "Low Rider" sind der Auslöser.
Anspieltipps: Mine My Mind, Sorry To Say, It's Such A Good Thing, Never Ending Stream
- Redakteur:
- Oliver Schneider