NO LIMITED SPIRAL - Into The Marinesnow
Mehr über No Limited Spiral
- Genre:
- Melodic-Death-Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 28.07.2017
- In Reminiscence
- Nyx
- The Witch Of Dusk
- Gestalt-Eve
- Kalra - The Everlasting Red
- Daffodil
- The Rusted Dream And My Sweet Nightmare
- Dissolved In The Color Of Ocean
- Cherrished, Frozen And Faded
- Clockwork Serenade
Auf Dauer ermüdender, rasend schneller Melodic-Death-Metal aus Japan.
Jetzt heißt es: Anschnallen, die wilde Fahrt beginnt. Die Japaner NO LIMITED SPIRAL legen mit "Into The Marinesnow" ihr zweites Album vor (zwischenzeitlich gab es noch zwei EPs) und haben das Gaspedal mal wieder bis zum Anschlag durchgetreten. Das ist kompromissloser, moderner Melodic Death Metal, der mächtig an der Rübe schraubt und kaum Zeit zum Luftholen bietet.
Zunächst besticht das Album mit einer amtlichen Produkion, die passend zum Genre keine Wünsche übrig lässt. Das ist aktueller Standard - nicht mehr, nicht weniger. Außerdem können die Musiker mit ihren technischen Fähigkeiten überzeugen. Schlagzeuger Keigo wirbelt die gesamte Zeit und hat ein paar tolle Kabinettstückchen auf Lager, während die beiden Gitarristen Ren und Pon fette Riffs auspacken und in den zahlreichen Soloteilen brillieren. Dabei folgt jeder anspruchsvollen Saitenakrobatik auch stets ein Harmoniesolo, das alle Irrungen und Wirrungen wieder zurück auf die Rennbahn bringt. Auch die Keyboards werden nur zu atmosphärischen Zwecken, in den Refrains oder für wilde Spielereien eingesetzt, was den brutalen Gesamteindruck dadurch nicht verwässert. Zu Beginn kann das großartige Zusammenspiel noch vorhandene Mängel übertünchen, mit fortlaufender Spielzeit aber lässt die Faszination nach.
NO LIMITED SPIRAL bewegt sich ausschließlich im Eiltempo vorwärts, Dynamik und Abwechslung scheinen Fremdwörter zu sein. So ist es für mich recht schwierig, einzelne Songs der Scheibe herauszuheben. Zumal auch der Thrashgesang von Gitarrist Ren ohne jegliche Melodien auskommt. Er schreit auf einem guten Niveau, das steht außer Frage, aber somit ist auch von dieser Disziplin der dringend notwendige Wiedererkennungswert, das i-Tüpfelchen, nicht zu erwarten. Das führt dazu, dass die Songs irgendwann an mir vorbeirauschen und meine Aufmerksamkeitsspanne deutlich sinkt.
Sehr schade, denn die Musiker haben einiges auf dem Kasten, was sicherlich seine Freunde weltweit finden dürfte. Wer also auf technisch sehr anspruchsvollen Melodic-Death-Metal steht, Gesangsmelodien und Klargesang für überbewertet hält und sich grundsätzlich gerne mal vierzig Minuten die Ohren versohlen lassen möchte, der sollte das Scheibchen der Band aus Osaka ruhig antesten. Die digitale Version von "Into The Marinesnow" steht bereits jetzt zur Verfügung, der physische Tonträger soll am 22.9. auf den Markt kommen.
Anspieltipps: The Witch Of Dusk, Gestalt-Eve, Nyx
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Chris Staubach