NO RAZA - Tyrona
Mehr über No Raza
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Noble Demon
- Release:
- 16.05.2025
- Intro
- Looters
- Imperial Holocaust
- Savage Strength
- Overflowed
- Estable Corrupción
- Chiefdom
- Outbreak
- Afterlife
- Involución
- Tyrona
- Ring Of Gold
Stillstand - mal wieder.
Es muss sicher nicht immer das ganz große Spektakel sein, doch wenn eine Band nur ganz selten von der Norm abweicht und seit mittlerweile fast drei Jahrzehnten - dazu noch recht unbeständig - denselben Stiefel runterzockt und eine Weiterentwicklung kaum zu vernehmen ist, darf man sicherlich auch mal ein paar kritischere Fragen stellen. Die Junbgs von NO RAZA sind sicherlich auch von den schwierigen Vertriebswegen der südamerikanischen Szene betroffen und würden bestimmt zuverlässiger abliefern, wenn die finanziellen Mittel für regelmäßige Studiobesuche gegeben wären. Doch die eigentliche Qualität neuen Materials sollte dann schon ausreichend sein, um sich auch für die internationale Konkurrenz zu qualifizieren. Genau hier hat die Truppe aus Kolumbien seit Jahr und Tag echte Schwierigkeiten, die auch mit dem Release von "Tyrona" nicht zufriedenstellend gelöst werden können.
Die neuen Songs zeigen mehr oder minder einen soliden Mix aus thrashigen Riffs und derbem, manchmal aber auch recht martialischem Death Metal, der außer einem auffällig sterilen Klangbild und ein paar melodischen Einschüben nicht viel bietet, über das man länger diskutieren möchte. Die Growls dürften gerne aggressiver daherkommen, die Rhythmusarbeit ist viel zu stark auf die wiederkehrenden, manchmal maschinell anmutenden Stakkatos ausgerichtet, echte Attacken in höheren Tempolagen sind derweil auch eine Seltenheit. Wenn man sich letztlich den nachweislichen Ertrag anschaut, entdeckt man auch auf "Tyrona" wenige Nummern, die man gerne in eine etwas häufigere Rotation aufnehmen würde. Das recht einprägsame 'Savage Strength' wiederum, eigentlich eines der Highlights des neuen Albums, klingt viel zu konventionell, das abwechslungsreiche 'Estable Corruupción' ist nur ein kurzes Strohfeuer, und mit dem recht angestrengten Cover des BATHORY-Klassikers 'Ring Of Gold' tut sich die Band schlussendlich auch keinen Gefallen, weil man diese heroische Komponente, die Quorthon und Co. auszeichnete, nicht mal ansatzweise nachempfinden kann.
So bleibt am Ende anständiges, aber auf lange Sicht auch wieder ermüdendes Gehacke, bei dem die Spannung nicht mal bis zur Ziellinie überdauert und bei dem die musikalische Darbietung nach wie vor nicht mit den Heroen der Szene Schritt halten kann. NO RAZA tritt auch mit der fünften Full-Length auf der Stelle und reduziert jedwede positive Prognose ob einer inhaltlichen Kehrtwende auf ein Minimum.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes