NO RETURN - Requiem
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2022
Mehr über No Return
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 21.10.2022
- The Only One
- Killing Machines
- Affliction
- No Apologies
- Nobody Cares About You
- Unscarred
- Survival Instinct
- Lies
- The Podium Of Truths
- The Black Wolfs Kingdom
Den Fluch noch in den Knochen
Da sind sie wieder, meine französischen Freunde aus dem Death'n'Thrash-Sektor. Ich hatte in der Vergangenheit die Ehre, mit "Fearless Walk To Rise" und jüngst mit "The Curse Within" bereits zwei NO RETURN-Alben besprechen zu dürfen. Nun haben wir es mit "Requiem" bereits mit der elften Platte der Pariser zu tun, die jedoch auch eine fünf-jährige Wartezeit mit sich brachte. Doch was lange währt, wird am Ende doch noch gut und so ist "Requiem" ein gelungenes Hau-drauf-Album irgendwo in der Schnittmenge zwischen alter Bay-Area-Thrash-Gewalt und schwedischem Melo-Death-Allerlei geworden.
Mit Steeve Petit durfte Bandkopf Alain Clément auch seinen alten Vokalisten vor zwei Jahren wieder Willkommen heißen, der schon bis zur "Machinery"-Scheibe dem deftigen Brei der Jungs einen gewaltigen Stoß verpasste. Mick war beileibe kein schlechter Shouter, im Gegenteil. Doch Die-Hard-Fans der Combo dürften ihre Dreiecke gesprungen haben als sie erfuhren, dass der Ur-Sänger wieder bei NO RETURN am Mikrofon steht. Die Riffs, mal stampfend, mal herrlich dynamisch, sind ebenso eine Bank wie das generelle Tempo, bei dem das Drumming extrem gut gefällt und solchen Tracks wie 'Killing Machines' und 'Survival Instinct' das gewisse Extra verpasst.
Und Songs wie 'The Only One' oder 'Affliction' und 'Unscarred' bekommen durch Steeves ordentlichem Brüllorgan noch mehr Feuer und steht mit seinem Vorgänger mindestens auf einer Stufe, auch wenn dieser nur zwei NO RETURN-Alben eingesungen hat. Generell sind die aktuellen Songs angenehm deftig, haben ein hohes Facettenreichtum und auch Hooks zu bieten, bei denen man durchaus die Augenbrauen hochziehen kann. Und trotzdem kann "Requiem" dem Vorgänger nicht das Wasser reichen. Ob es am – im Vergleich – recht belanglosen Artwork, an dem etwas zu dick aufgetragenen Sound oder am Fehlen wahrhaftiger Bolzenschneider liegt, ich weiß es nicht.
Dennoch ist "Requiem" ein gutes Album geworden, das Fans solcher Bands wie EXODUS und TESTAMENT genauso zusagen wird wie Freunde der Göteborger Schule, in denen AT THE GATES, DARK TRANQUILITY und SOILWORK in der ersten Reihe saßen. Also treffen wir uns doch einfach in der Mitte, in Frankreich. [Du brauchst Geographie-Nachhilfe. - PK] Genauer gesagt in Paris bei NO RETURN. Eigentlich logisch oder?
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp