NO USE FOR A NAME - Rarities Vol. I: The Covers
Mehr über No Use For A Name
- Genre:
- Melodycore
- Label:
- Fat Wreck Chords
- Release:
- 11.08.2017
- Turning Japanese
- Hybrid Moments
- I've Heard
- Selwyn's Got A Problem
- Enjoy The Silence
- Badfish
- Dream Police
- Fairytale Of New York
- Making Our Dreams Come True
- 1945
- Don't Cry For Me Argentina
- The Munster's Theme
- Beth
Compilantion mit einigen interessanten Cover-Versionen.
Die Karriere der amerikanischen Punk-Heroen NO USE FOR A NAME ist eigentlich schon seit dem 31. Juli 2012 beendet. Genau an diesem Tag starb nämlich Fronter und Hauptsongwriter Tony Sly, der jahrelang den Sound der Truppe nachhaltig geprägt hatte. Die verbliebenen Mitglieder beschlossen daraufhin schnell, dass es ohne Sly keine Zukunft für die Band geben könnte und legten die erfolgreiche Laufbahn ad acta. Einzig das Label der Kalifornier scheint mit dem plötzlichen Ende eines echten Zugpferds im eigenen Repertoir nicht so ganz zurecht zu kommen, denn mit dem aktuellen "Rarities Vol. I: The Covers" startet Fat Wreck Chords eine Serie von Compilations, bei denen noch einmal einige NO USE FOR A NAME-Tracks neue aufgewärmt werden.
Wie bereits der Titel andeutet, macht dabei eine Sammlung von insgesamt dreizehn Coversongs den Anfang, die allesamt ursprünglich als B-Seiten oder auf verschiedenen Compilations erschienen sind. Eigentlich also eine recht unspektakuläre Aktion, wie sie Plattenfirmen nicht selten in Auftrag geben, um noch ein wenig an abgewanderten oder nicht mehr aktiven Künstlern zu verdienen. Doch vielleicht entschädigt für den mangelnden Ideenreichtum bei der Umsetzung der Veröffentlichung ja der musikalische Inhalt, denn immerhin waren die Amerikaner ja dafür bekannt, bei ihren Coversongs auch gerne einmal über die Grenzen des eigenen Genres hinauszugehen.
Dieser Eindruck bestätigt sich auch bei "Rarities Vol. I: The Covers" recht schnell, denn während das THE VAPORS-Cover 'Turning Japanese' und der MISFITS-Track 'Hybrid Moments' noch eher offensichtliche Kandidaten für eine Überarbeitung sind, so wird es doch spätestens beim DEPECHE MODE-Klassikern 'Enjoy The Silence' zumindestens für eine Punkband doch sehr außergewöhnlich. Überraschenderweise funktioniert der im Original ja doch sehr Elektro-lastige Track im geschrammelten Punk-Style aber überraschend gut und macht dementsprechend auch richtig Laune. Ähnliches gilt auch für das MADONNA-Cover 'Don't Cry For Me Argentina' und die KISS-Ballade 'Beth', die auch beide mit durchgetretenem Gaspedal vorgetragen werden und sich dementsprechend radikal von den ursprünglichen Versionen unterscheiden. Genau dadurch machen diese Neuinterpretationen aber erst wirklich Sinn, während viele der übrigen Tracks doch ab und an einen wirklichen Mehrwert durch die Überarbeitung vermissen lassen.
Alles in allem muss damit wohl jeder selbst für sich entscheiden, ob er "Rarities Vol. I: The Covers" wirklich unbedingt in der heimischen Sammlung benötigt. Wer schon alles andere von NO USE FOR A NAME im Schrank stehen hat, der freut sich sicher über die Raritäten, die hier zusammengetragen wurden, Neueinsteigern würde ich aber eher eines der regulären Alben der Amerikaner ans Herz legen.
- Redakteur:
- Tobias Dahs