NOBODY - Despair Is Where My Thoughts Swim
Mehr über Nobody
- Genre:
- Depressive Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.05.2024
- Life's Ephemeral Tale
- Faces Pass Me In Crowded Rooms
- In This Emptiness
- Perpetual Torment
- Days Drift By...
- A Silent Prayer
- Bleeding A World Undone
- The Path Of Ashes
- Obscurity's Embrace
- In The Quietus Of The Night
- Myspys
Tolle Sounds, nerviges Geschrei.
Einen Song wie 'Life's Ephemeral Tale' an den Beginn eines letztlich doch sehr anständigen Albums zu stellen, ist vielleicht nicht die klügste Wahl, sollte man tatsächlich darauf hoffen, dass man eine Platte wie "Despair Is Where My Thoughts Swim" auch wirklich an den Mann bringen möchte. Nun bin ich selbst noch nie im Praktikum bei einem Metzgermeister gewesen, doch die Phrase, dass jemand wie ein abgestochenes Schwein klingt, lässt sich im Zusammenhang mit den wilden Screams des Openers am direkten Beispiel erklären - zumindest die Vorstellung davon, wie ein solches Szenario wohl klingen mag.
Dabei hat NOBODY deutlich mehr zu bieten als düstere Klangcollagen mit eben jenen abtörnenden Vocals, und das kann die Scheibe im weiteren Verlauf auch immer wieder untermauern. Die Amerikaner, gegründet von Ulver und Troll, haben auf jeden Fall ein Händchen für depressiven Black Metal mit klarer Post-Metal-Neigung und können besonders im Hinblick auf die allgemeine Atmosphäre des Albums hier und dort ein paar echte Glanzmomente herbeiführen. Speziell im mittleren Teil ist die Vermischung von traurigen Sprechgesang-Passagen und melancholischen Gitarren absolut hörenswert - nur eben zwischenzeitlich wieder mit diesem deutlichen Makel, dass Frontmann Void es sich nicht nehmen lässt, zwischen den melodischen Sequenzen wieder seine Stimmbänder auf die genannte, außergewöhnliche Weise zu malträtieren. Die Frage lautet nur: Warum greift man auf diese Komponenten zurück, wenn sie der eigentlichen Souveränität dieses Releases letztendlich nur Schaden zufügen?
Das selbstzerstörerische Momentum in der Performance mag zwar konzeptionell gut passen, aber es ist die Darreichungsform, die hier extrem verstörend ist und die vielen guten Ansätze leider immer wieder beschneidet. Denn subtrahiert man große Teile der Vocals aus der übrigen Darbietung, erhält man auf alle Fälle eine spannungsvoll instrumentierte und auch lohnenswerte Scheibe voller trauriger Hymnen. Aufgrund der massiven Präsenz dieser nervtötenden Screams bleibt das aber leider verwehrt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes