NOBODY'S FOOL - Time
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/24
Mehr über Nobody's Fool
- Genre:
- Classic / Hard / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Battlegod Productions
- Release:
- 12.01.2024
- Cherie
- So Wrong
- Time
- Eye For An Eye
- Call It Love
- One More Lie
- Cry For Me
- Free
- On The Road
- Smoke And Mirrors
- You’ve Got Another Thing Comin’
Solide. Aber da wär' auch mehr daraus zu machen gewesen.
Warum auch immer diese Band hierzulande bisher noch vollends unter dem Radar geblieben ist, weiß niemand. Aber egal. Da sich die Herrschaften vor mittlerweile mehr als 20 (!) Jahren offenkundig nach der einige Jahre zuvor überaus erfolgreichen, längst zum Klassiker avancierten CINDERELLA-Nummer benannt haben, war anzunehmen, dass die Australier wohl auch ein Faible für gepflegten US-Hardrock jener Machart haben werden.
Bingo! Das Quartett lässt zwar auf seinem mittlerweile vierten Album immer wieder seine Herkunft erkennen, hat darüber hinaus aber neben typisch australischen Riffs und Grooves sehr wohl auch jede Menge an mittlerweile als "klassisch" zu bezeichnenden US-Rocksounds anzubieten. Schon der Einstieg mit 'Cherrie' lässt an die späten 80er denken, als sich Bands wie L.A. GUNS oder SKID ROW in der Szene etablierten, und sich anschickten, in die Fußstapfen von arrivierten Stars wie AEROSMITH oder VAN HALEN zu treten.
In weiterer Folge kommen zudem auch Reminiszenzen an GREAT WHITE ('Call It Love'), ROXX GANG ('One More Lie') und RHINO BUCKET ('On The Road') zum Vorschein. Und beim balladesken 'Don't Cry For Me' scheint es tatsächlich Tom Keifer und seine namensgebende Kollegenschaft gewesen zu sein, an denen sich die Aussies orientiert haben. So weit, so gut. Allerdings wäre dennoch ein klein wenig mehr Mut zum Risiko hilfreich gewesen, um das von knackigen Gitarrenklängen getragene und klangtechnisch zudem weder zu sehr auf retro noch auf modern getrimmte Material mit etwas mehr Würze zu gestalten. Vor allem was das Vortragstempo betrifft, hätte der eine oder andere Feger nicht nur die erwähnte Ballade, sondern auch das gepflegte Mid-Tempo, das den Großteil des Vortrags dominiert, konterkariert und für Abwechslung und Überraschungsmomente gesorgt.
Überraschend wirkt nämlich lediglich die Auswahl der Coverversion. 'You've Got Another Thing Comin'' war nun wahrlich nicht zu erwarten, zumal man bis zu jenem Zeitpunkt, also am Ende des Albums, an den man diese Nummer platziert hat, JUDAS PRIEST wahrlich nicht als Referenz vernehmen hätte können. Da sich NOBODY‘S FOOL dabei aber überraschend gut schlägt und dem Track sogar einen Hauch sleazigen Hardrock verabreicht hat, lässt sich der Abschluss definitiv als gelungen betrachten.
Allerdings zeigt speziell dieser, dass der Vierer sicher noch viel mehr kann, als geradlinig und mit Groove zu rocken. Eine solide Vorstellung liefert die Truppe auf "Time" zwar allemal, allerdings wäre hier sicher noch mehr drinnen gewesen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer