NOCREEPS - Nice Noise
Mehr über Nocreeps
- Genre:
- Hardrock
- Ready To Rumble
- One Mankind
- Wake Up
- Kill My Doubts
- Kinda Perfect
- The Old Man Beside The Bridge
- Only God Knows Why
- Don't Believe In What You See
- What I Said It For
- Got That Feeling
- My Wings
NOCREEPS aus Rosenfeld in Baden-Württemberg haben sich zeitgemäßem, mit ein paar Melodic-Metal-Parts durchzogenem Hardrock verschrieben. Gerontologie-Agilität und Kickermatten-Grooves sind auf "Nice Noise" nicht zu entdecken, und das schlimme und eigentlich nur unter parodistischen Gesichtspunkten interessante Pathos, das Teile der Ami-Radio-Rock-Familie stolz präsentieren, hat sich das Quintett auch nicht abgeschaut. Die Professionalität, die die US-Combos scheinbar schon im Kindergartenalter eingetrichtert kriegen, vermisst man allerdings. Das ist weniger an der Produktion dieser Platte festzumachen, die für 'ne Eigenpressung vollkommen in Ordnung ist, sondern eher an den Arrangements.
Die Deutschen haben tendenziell ein Näschen für eingängige Stücke, und 'One Mankind', das halbballadeske 'Kill My Doubts' und der Stampfer 'Only God Knows Why' laufen sehr gut rein. Nichtsdestotrotz ist vieles noch zu ausladend und einige Breaks holprig. Die (keineswegs schlechten) Passagen, die als Bridge fungieren bzw. explizit für Soli reserviert sind, wirken oftmals wie Fremdkörper und unterbrechen den Fluss der Tracks, so dass es für den Hörer immer wieder Durststrecken zu überstehen gilt. Diese Parts hätte man locker zu vier, fünf neuen Nummern umfriemeln können. Dann wäre unter Umständen auch der Schlussteil des Openers 'Ready To Rumble' viel besser zur Geltung gekommen (die Gitarrenmelodie inklusive kurzer THIN LIZZY-Dopplung ist eigentlich zu gut, um sie ohne große Bindung zu den restlichen vier Minuten am Ende versauern zu lassen).
Auch im Gesangsbereich sollten in Zukunft noch ein paar Prozentpunkte draufgesattelt werden. Manuel Hafner klingt mitunter etwas unsicher und affektiert und schrammt an der unangenehmen Knödelei vorbei - vor allem dann, wenn er seine Stimme in Höhen schraubt, die ihr nicht guttun ('The Old Man Beside The Bridge'). Das verhindert momentan noch, dass man die einzelnen Songs wirklich an sich ranlässt, kratzt aber auch nicht an dem Fakt, dass im Underground wesentlich schlechtere Bands rumturnen als NOCREEPS. Und wenn sich die Jungs dem Feintuning widmen und gleichzeitig die Gitarrenarbeit beibehalten, werden sie mit der nächsten Platte noch mehr Kapellen überholen. Bis es so weit ist, kann man sich unter http://www.myspace.com/nocreeps Auszüge des aktuellen Programms geben.
Anspieltipps: One Mankind, Only God Knows Why
- Redakteur:
- Oliver Schneider