NOCTURNE - Nocturne
Mehr über Nocturne
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Unlight Productions
- Release:
- 15.01.2016
- Return To Chaos
- Eleveb
- Into The Great Below
- Udinbak
- Nocturne
- Ama Lilith
- He Before Whom The Sky Shakes
- Son Of Darkness
- Sign Of The Dark (DE INFERNALI-Cover)
Pflicht getan.
Das österreichische Black-Metal-Gespann NOCTURNE gibt es bereits seit zehn Jahren. Das selbstbetitelte Debüt erschien allerdings erst in diesem Jahr bei Unlight Productions. Neun Tracks mit melodischem Black Metal warten auf den Hörer, der beim Artwork schon mit typischer Ästhetik abgeholt wird. Bei so viel Skeletten kann doch nichts mehr schiefgehen, oder?
Das blasphemische Duo lässt tatsächlich nichts anbrennen und kredenzt einen typischen Black-Metal-Song nach dem anderen. Zwischen flirrenden Tremolo-Leads, gängigen Tempowechseln und gelungenen Wechselspielen an der Gesangs-Front wird das Genre-Repertoire nach allen Standards der Kunst genutzt. Auch Zutaten wie die Orgel (bei 'Udinbak') oder Cembalo-Geklimper dürfen da nicht fehlen, ehe es bei 'Ama Lilith' punkig zugeht. Und zwar so punkig, dass das Anfangs-Riff auch von WIZO stammen könnte. Böse rausgerotzt (á la AURA NOIR) geht irgendwie anders. Das DE INFERNALI-Cover (ein Nödtveidt-Nebenprojekt in den 90ern) 'Sign Of The Dark' mit seinem unspektakulären Klargesang bräuchte ich jetzt auch nicht unbedingt zum großen Finale, aber weh tut es nicht.
So langsam wird wohl klar, an welcher Stelle es für meine Begriffe bei NOCTURNE hakt. Handwerklich ist das hier voll in Ordnung und jemand, der gerade erst den Black Metal für sich entdeckt hat, wird 55 Minuten lang viel Spaß mit der Scheibe haben. Wer aber schon das ein oder andere Genre-Album mehr intus hat, wird einfach nicht so mitgerissen. Die Atmosphäre bleibt trotz aller Bemühungen irgendwie auf der Strecke. Stellenweise finde ich Passagen sogar zu fröhlich (der Mittelteil von 'He Before Whom The Sky Shakes') und es bleibt der fade Beigeschmack der Kalkulation, die "Nocturne" zwar zu einer netten, aber bei weitem noch nicht spannenden oder wichtigen Veröffentlichung macht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Nils Macher