NODE - Sweatshops
Mehr über Node
- Genre:
- Death / Trash Metal
- Label:
- Scarlet Records / SPV
- Release:
- 25.02.2002
- Hystory Seeds
- Jerry Mander
- Sacristan' Scorn Towards Water
- Bloody Hills
- Behaviours
- Last Doctor
- No Title, No Bible
- Thanathophobia
- The Plot Thickens
Nachdem ich "Sweatshops" von NODE eingelegt habe und mich erwartungsvoll zurücklehne, passiert erst einmal irgendwie - nichts. Player geschrottet? Ah, dann nach fast zwanzig Sekunden endlich Töne, die sich mit einem Fade In allmählich zu satter Lautstärke und einem genüsslichen Intro emporhangeln. Hier wird sich Zeit gelassen, aber nach fast zwei Minuten ist dann Schluss mit der gemächlichen Einstimmung - und ab geht die Post! Die Rhythmusfraktion lässt grüßen, das Drumming wärmt sich auf und dann spätestens beim Einsetzen des death-typischen Kreischgesangs ist klar: Diese Scheibe ist nichts für Weicheier und Freunde von CARCASS, DEATH, AT THE GATES und IN FLAMES dürfen freudig erregt in die Hände klatschen und die Matte kreisen lassen.
NODE existieren bereits seit 1994, aber außer einer Menge Live-Gigs und einer ersten Demo / Mini-CD gab es eine Weile nichts auf dem Markt, bis dann 1998 das erste Album "Technical Crime" erschien, das gut abgefeiert wurde, aber vornehmlich in Italien bekannter wurde. Die Band hat seitdem eine erhebliche Fluktuation ihrer Mitgliederzusammensetzung hinter sich und selbst das Gründungsmitglied ist inzwischen entschwunden, aber das hat die Italiener - ja, richtig gelesen, das ist auch bei der zweiten Erwähnung kein Schreibfehler! - nicht gehindert, sich nach einer weiteren Mini-CD ans nächste Album zu wagen. Das Produkt dieser Bemühungen liegt mir nun vor und weiß mit seiner interessanten Mischung aus technisch hochwertig eingespieltem Death und nicht unerheblichen Trash-Anteilen zu begeistern. Hier wird kein kommerzieller Clone von IN FLAMES versucht, sondern mit Herz und frischem Tatendrang gemetzelt, dass es dem Herrn in der Höh eine Freude wär.
Da auch reichlich Elemente der heutigen schwedischen Death-Schule einfließen, war es wohl irgendwie zwangsläufig, dass die italienischen Todesmetaller 2001 nach Schweden in die Underground Studios pilgerten, um dort mit Pelle Saether das aktuelle Material aufzunehmen. Und diese Produktion ist fett geraten und gemessen am Genre sehr abwechslungsreich gelungen. Während der geniale Opener "Hystory Seeds" noch melodiös und mit eingängiger Spielweise im Stil des Melodic Death auf das Album einstimmt, kommen bereits bei "Jerry Mander" deftige Einflüsse des Thrash auf den Tisch; eine bleihaltige Mahlzeit, die weitaus weniger leicht verdaulich ist, auch wenn Brücke und Refrain wieder durch Eingängigkeit zu überzeugen wissen. Elemente wie dieses sind es, die das Album auch nach zigfachem Hören noch interessant machen, weil es etwas länger dauert, sich in die Strukturen einzuhören. Aber die Geduld lohnt sich allemal.
Angenehm ist auch die Wahl, gleich zwei Todesstimmen erschallen zu lassen, die sich in einigen Passagen überschneiden und die Arrangements umso interessanter gestalten. Neben Elementen des Death und Trash sind auch etliche Passagen auszumachen, die schwer in originalen Heavy Metal einschlagen, nicht zuletzt die fetzigen Gitarrenparts. Dies kommt spätestens bei "Sacristan' Scorn Towards Water" deutlicher zum Tragen, wo ich bei den ersten Takten des Refrains glaubte, irgendeine Bridge von GRAVE DIGGER hätte sich in mein Gehör verirrt, aber ich bin vermutlich nur ein wenig überarbeitet.
Mit "Behaviours" kommt ein weiterer komplex arrangierter Death-Kracher mit Heavy-Anteilen aus den Boxen, der mich in ekstatische Verzückung geraten lässt, und auch das längere "Last Doctor" weiß mit seinen wieder stärkeren Trash-Verweisen zu überzeugen. "No Title, No Bible" ist ähnlich gelagert, und mit "Thanathophobia" drehen die Jungs kräftig ab - garantiert keine leichte Kost, so wie eigentlich das Album insgesamt eher zum intensiven Zuhören bei geeignetem Boxenschub zu empfehlen ist denn als Hintergrundbeschallung, die auf Dauer eher nerven dürfte. Interessant, um nicht zu sagen: fast irritierend ist der Abschlusssong "The Plot Thickens" geraten. Ein ruhiges instrumentales Stück, bei dem die Jungs noch einmal ihr handwerkliches Können an den Saiteninstrumenten und Klangkörpern unter Beweis stellen können.
Auf der heute erst freigeschalteten Homepage kann man unter andrem ein geneigtes Ohr in den Song "Last Doctor" hängen, das MP3-Sample gibt es hier:
http://www.node.it/multimedia/LAST_DOC.MP3
Ich selbst halte es aber eher mit folgenden
Anspieltipps: Hystory Seeds; Behaviours; The Plot Thickens
- Redakteur:
- Andreas Jur