NOETA - Elm
Mehr über Noeta
- Genre:
- Dark Ambient / Folk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Prophecy Productions
- Release:
- 23.04.2021
- 1. Dawn Falls
- 2. As I Fall Silent
- 3. Disillusion
- 4. Above And Below
- 5. Fade
- 6. As We Are Gone
- 7. Elm
- 8. Elm II
Heavenly Voices mit sparsamer Instrumentierung
Das Duo bestehend aus Êlea (Norwegen), die dem Projekt unter anderem ihre Stimme leiht, sowie dem Multiinstrumentalisten Ândris (Schweden) ist bereits seit 2013 zusammen tätig. Gemeinsam erschaffen sie einen atmosphärischen Sound aus Folk und Dark Ambient, wobei der Klang der Instrumente analog erzeugt wird. NOÊTA lässt sich wörtlich als "Hinweis" übersetzen. Der Name des Projektes wurde jedoch der altgriechischen Philosophie entnommen, in deren Zusammenhang eher universelle Gedanken und Ideen gemeint sind.
Bisher hat die Band in 2015 eine EP mit dem Namen "psykhē" und in 2017 ihr Debütalbum "Beyond Life and Death" veröffentlicht. Das zweite Album "Elm" ist nur ein wenig an das gleichnamige Gedicht der Amerikanerin Sylvia Plath, welche an starken Depressionen litt und kurz nach Fertigstellung dieses Gedichts Selbstmord beging, angelehnt. Die Musikerin und Sängerin Êlea erläutert insofern: "Das lyrische Material dient als Ausgangsbasis für meine persönlichen Kämpfe. Es gibt diesem Album mehr Zusammenhalt, da es hauptsächlich meine eigene musikalische Vision widerspiegelt."
In 'Dawn Falls' wird der Hörer sogleich von der ätherischen Stimme Êleas und leichten Gitarrentönen empfangen. Der Gesang ist hierbei zweistimmig zu hören. Vordergründig werden die Lyrics dargeboten, welche im Hintergrund von luftiger Stimme begleitet werden. Bei 'As I Fall Silent' taucht die Gitarre zweispurig auf. Die Stimme der Sängerin erklingt tiefer, so dass sie anfangs Erinnerungen an CHANDEEN hervorrief. Untermalt wird das Lied von Dark-Ambient-Sound, welcher später in Drone übergeht. Dabei ist zwischendurch unter anderem ein Kontrabass wahrnehmbar. Kurz nach der Hälfte verbleibt das Stück rein instrumental.
In der Single 'Disillusion' ist hauptsächlich das Klavier und natürlich Êleas Gesang zu hören. Erneut ist die Stimme zweifach vorhanden, wodurch sich ein traumhaftes Klanggebilde mit überraschenden, stillen Momenten ergibt. In 'Above And Below' wogen dem Zuhörer die ambienten Klänge wie in Wellen entgegen, in welche sich eine schwermütige Melodie mischt, die wiederum durch den ätherischen Gesang sanft aufgelockert wird. Im letzten Drittel ertönt der Gesang dann losgelöster beziehungsweise weniger kontrolliert.
'Fade' ist ein sphärischer Song, in dem Êlea mal tiefer, mal elfenhafter singt. Beides wurde zu Beginn im Vordergrund nebeneinander gelegt. Ein Takt ist bei diesem Track kaum erkennbar. Hin und wieder erscheint der Klang eines Harmoniums. Dieses tritt auch im Intro zu 'As We Are Gone' auf, welches im Übrigen aus Vogelgezwitscher besteht. Der Heavenly-Voices-Gesang wird von schönem, angenehmen Gitarrenspiel unterstützt. Beides nimmt im Verlauf an Intensität zu, bevor das Lied am Ende ruhiger ausklingt.
Im Titeltrack werden die Lyrics im ersten Teil flüsternd vorgetragen. Gleichzeitig ist aber auch graziler Gesang hörbar, welcher sich später mal ein-, mal zweispurig absetzt. Das Flüstern stellt sich erst gegen Ende wieder ein. 'Elm II' gefällt mir persönlich sogar noch mehr, auch wenn vollständig auf die elysische Stimme Êleas verzichtet wird. Das Intro ist weniger melancholisch, sondern eher mystisch auch im Hinblick auf das Geflüster. Auch im finalen Song scheint ein Kontrabass hinzu zu treten.
Über den Kamm geschoren kann man ohne Zweifel behaupten, dass sich jeder einzelne Track dieses Albums gut in einem der szenebekannten Heavenly-Voices-Sampler von Hyperium eingefügt hätte. Freunden dieser Reihe, doch ebenso Anhängern elysischer Stimmlagen allgemein kann dieses Album ohne schlechtes Gewissen weiterempfohlen werden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt