NOISE FOREST - Boiling Blood
Mehr über Noise Forest
- Genre:
- Hardcore / Groove Metal
- Label:
- Eigen
- Release:
- 01.02.2017
- Backbite
- Boiling Blood
- Greed
- Among Enemies
- The Evil Within
Abwechslungsarmes, Groove-metallisches Hardcore-Geknüppel
Ehe man sich groß Gedanken über die Bedeutung des lustigen Bandnamens machen könnte ("Wie niedlich, ein Lärmwald."), schlägt 'Backbite' ein wie die sprichwörtliche Bombe. Einen direkteren, fetteren Auftakt wie jenen von "Boiling Blood" kann man sich gar nicht wünschen. Kein gekünstelt unheimliches Intro, kein pseudo-tiefgründiges Geschwafel - ohne Umschweife decken die Herren von NOISE FOREST in bester EKTOMORF-Manier mit fettem, groovigem Uptempo-Gemoshe das Dach ab. Leider ist mit diesem mitreißenden Einstieg das einzige Überraschungsmoment des Kurzspielers aber auch schon verstrichen.
Die fünf Tracks auf "Boiling Blood" drücken alle mit Schwerlasterdynamik in die tiefsten Eingeweideregionen; HATEBREEDsches Aggro-Geprügel wird gepaart mit unwiderstehlich stimulierenden Impulsen für die Nackenmuskulatur und einem morbiden Death-Metal-Anstrich, es wird fröhlich gegroovt und gerollt, wie es PANTERA und SEPULTURA anno dazumal nicht schöner hinbekamen. Leider ist der Schreihals am Mic nur wenig variabel, und überhaupt fehlt den Songs zumindest ein Grundmaß an Abwechslung. NOISE FOREST ist auf der mittlerweile vierten Veröffentlichung eben doch recht eintönig unterwegs. Auch nach mehreren Durchläufen vermag ich die einzelnen Tracks kaum auseinanderhalten und stelle fest, dass sowohl Spaß- als auch Groove-Faktor von der ersten bis zur letzten Nummer kontinuierlich abnehmen; zum abschließenden 0815-Geprügel bei 'The Evil Within' kann man getrost schon unter die Dusche.
Ihr Handwerk verstehen die Kieler definitiv – mit dieser Handvoll Moshpitfutter wird noch jeder taube Muskel zum Zucken gebracht. "Boiling Blood" stumpft zwar schneller ab als ein Holzbohrer im Stahlbeton, doch in diesem Zeitraum kommt jeder Aggro-Schwermetaller definitiv auf seine Kosten. Spätestens wenn die Norddeutschen wieder ein vollwertiges Album eintrümmern wollen, müssen sie sich aber noch deutlich mehr einfallen lassen.
Anspieltipps: Backbite
- Redakteur:
- Timon Krause