NOMAD SON - First Light
Mehr über Nomad Son
- Genre:
- Doom
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 15.07.2008
- Forever Twilight
- Shallow Grave
- Seven Notes In Black
- Delirium
- At The Thresholds Of Consciousness
- The Wraith
- Empyrean Fade
- The Light At The End
BLACK SABBATH meets DEEP PURPLE. Epischer Doom mit Hammond Orgel. Aus Malta.Für Gourmets, die es langsam und exotisch mögen.
Heiliges Blechle! Schon das mächtig schleppende Einführungsriff von 'Forever Twilight' lässt meine Kauleiste gen Erdoberfläche klappen. Das ist fett! Und zwar auf die angenehm altmodische Weise. Kein aufgesetztes Down-Tuning oder wie das heute im Fachjargon heißt, sondern ein organisch und emotional tiefgehendes Klangbild. Man erahnt schon, dass man in den folgenden 45 Minuten eine amtliche Ladung Doom Metal serviert bekommen wird. Wie amtlich diese allerdings ausfallen wird, zeigen erst die nächsten Minuten in vollem Ausmaß.
Nach kurzer Einschlürfphase drehen die Malteser nämlich plötzlich den Geschwindigkeitshahn mächtig auf und drücken auf die imaginäre Tube. Als besonderes Schmankerl entpuppt sich dabei sofort die voluminöse Hammondorgel, die im Hintergrund für saftige Untermalung sorgt. DEEP PURPLE trifft auf BLACK SABBATH. Zu dieser grandiosen Musik, die jeden Freund von abwechslungsreichen Doomklängen mitreißen wird, addiert sich der ausdrucksstarke Gesang von Jordan Cutajar. Dieser ist, wie auch alle Beteiligten mit Ausnahme des Bassisten, eigentlich mit einer progressiven Band namens FRENZY MONO aktiv. Als er mit eben jener im Studio war, trafen sie dort auf ihre Landsmänner von FORSAKEN und beschlossen kurzer Hand mit deren Tieftöner und Textschreiber Albert Bell die hier vorliegende CD einzuspielen. Also quasi ein Malteser All-Star-Projekt. Trivialwissen für beamtete Statistiker.
Weiter im musikalischen Reigen. NOMAD SON versteht es prima mit dem Tempo zu variieren und tappt daher nicht in die Falle, ausschließlich für ein Doom-Publikum interessant zu klingen. Ähnlich wie es SOLITUDE AETURNUS gelingt, hauen auch die Malteser einige recht flotte Power-Metal-Akkorde aus den Hüften, die eben auch Freunden von etwas flotteren Klänge zusagen müssten. Ich verweise nur einmal auf 'At The Thresholds Of Consciousness', welches als lupenreine Nummer eben jenes Genres durchgeht. Und das coole daran ist die Tatsache, dass sie auch in solchen Momenten nicht ihre Identität verlieren. Untypisch typisch halt.
Ihre absolute Klasse entfaltet das Quintett allerdings dann, wenn es mystisch und schleppend aus den Boxen walzt. So jagt mir 'Seven Notes In Black' mit seinem beschwörerisch geflüsterten Anfang jedes Mal aufs Neue einen Schauer über den Rücken. Nicht anders darf ein düsterer Song klingen. Hier stimmt alles. Vor allem die Steigerung in Sachen Tempo und Härte ist wirklich Angst einflößend. Und auch der bezeichnend betitelte Rausschmeißer 'The Light At The End' tönt alles andere als herkömmlich. Denn, auch wenn diese Nummer von der Instrumentierung her eine Ballade sein könnte, ist die Grundstimmung derart unheimlich, dass niemand an kuscheln denken wird. Pianoklänge und sanfte Klampfen bestimmen das Geschehen, welches aber eher beklemmend, denn romantisch wirkt. Ein würdiger Abschluss für eine grandiose CD. Bitte mehr in baldiger Zukunft.
Anspieltipps:At The Thresholds Of Consciousness; The Light At The End;Seven Notes In Black;Forever Twilight
- Redakteur:
- Holger Andrae