NOMAD SON - The Darkening
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2013
Mehr über Nomad Son
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 09.09.2013
- Light Bearer
- Age Of Contempt
- The Devil's Banquet
- Only The Scars
- Descent To Hell
- The Darkening
- Caligula
- The Orphaned Crown
- Epilogue
Orgel-Power-Doom aus Malta.
Ist das schon wieder drei Jahre her? Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Vor allem im Doomzeitalter. Anno 2010 erschien das zweite Album der Malteser Doomband NOMAD SON "The Eternal Return", welches ich, wie auch schon den Erstling, recht euphorisch mit neun Punkten abgefeiert habe. Danach war es ziemlich ruhig um die Band des FORSAKEN-Bassisten Albert Bell. Außer ein paar Auftritten auf ausgewählten Festivals herrschte Funkstille, die mit "The Darkening" nun gebrochen wird. Die Besetzung ist zum Glück stabil geblieben und so freue ich mich auf neun neue Songs aus dem Hause NOMAD SON.
Schon der sechs Minuten lange Opener 'Light Bearer' macht klar, dass das Quintett nichts am bisher eingeschlagenen Kurs verändert hat und konsequent dort ansetzt, wo es vor drei Jahre die hungrige Doom-Meute zurück gelassen hat. Schwerer, wuchtiger Doom, der vor allem aufgrund der sehr offensiv eingesetzten Tasteninstrumente aus dem Gros der Doombands hervor sticht. So wird auf dem gesamten Album fröhlich mit voluminösen Orgelklängen herum gespielt, was sämtlichen Songs noch mehr Tiefe gibt. Sogar bei einer Speed-Doom-Nummer, wie dem genannten 'Light Bearer' brutzeln die Tasten parallel zur Gitarre in einem Affenzahn neben den Versgesängen her. Atemberaubend.
Überhaupt scheint man im Jahre 2013 das Tempo gern etwas anzuziehen, denn die meisten Titel gehen recht rasant nach vorne los. Natürlich gibt es im Wechselspiel dazu an allen Ecken wuchtig-abgehackte Epik-Doom-Passagen, aber für einen wahren Doom-Lunatic agiert die Truppe wohl zu hektisch. Müsste man das Album lediglich anhand einer Nummer wie 'Descent To Hell' kategorisieren, käme womöglich Speed Metal heraus. Ich übertreibe ein wenig, aber flott ist die Nummer auf jeden Fall. Erst im fiesen 'Caligula' schlägt die Doomkeule mit aller Gewalt zu. Man hat förmlich das Gefühl an die Wand geblasen zu werden, so voluminös klingen hier die Synthesizer. Beinahe wie Blasinstrumente. Ganz toll.
Herausragend ist, wie schon auf den beiden Vorgängern, der Gesang von Jordan Cutajar, der mit seiner leicht nasalen Stimme unter Tausenden herauszuhören ist. Er vermag es sowohl kehlig-rau, wie auch aggressiv-röhrend zu singen, ohne dabei seine Identität zu verlieren. Ein ganz großes Plus für NOMAD SON.
So bleibt unterm Strich erneut ein extrem kraftvolles Album, welches sowohl für Doom-Lunatics, wie auch für Freunde von traditionellem Heavy Rock eine Bereicherung sein sollte. Top notch.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae