NOMAD SON - The Eternal Return
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Nomad Son
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- The Vigil
- Sigma Draconis
- Comatose Souls
- Can’t Turn The Tide
- Guilty As Sin
- Winds Of Golgotha
- The Eternal Return
- Throne Of Judgement
Der zweite Orgeldoomer aus Malta. Fetter!
Ich bin sehr gespannt als ich den zweiten Longplayer meiner Doomhelden NOMAD SON in den Player schiebe. Das Debüt "First Light" hat ich vor zwei Jahren mit seiner irren Mischung aus BLACK-SABBATH-Riffs und DEEP-PURPLE-Orgeln völlig aus den Socken gehauen. Der Überraschungseffekt ist dieses Mal aber nicht mehr gegeben, dafür aber eine immens hohe Erwartungshaltung meinerseits.
Aber bereits der relativ kurze Opener 'The Vigil' zerstreut mit seinem mächtigen Riffing und dem erneut überragenden Gesang von Jordan Cutajar alle Zweifel an der Qualität des aktuellen Songmaterials. Auch wenn die Orgel hier nur verhalten zum Einsatz kommt, kann man sich diesen Song, der im herrlich verspielten Soloteil mächtig Fahrt aufnimmt, ohne diese schon beim zweiten Durchlauf nicht mehr vorstellen. Zu gekonnt ersetzt sie eine vermeintlich fehlende Rhythmusgitarre. 'Sigma Draconis' verschlägt mir dann einer unglaublich mitreißenden Melodie den Atem und ist bis heute mein Favorit auf dem Album. Während die Rhythmik beinahe brutal und hackend im Hintergrund agiert, jonglieren Sänger und Gitarrist in dieser Nummer mit einem fantastischen Feingefühl für Melodiebögen und spannende Songaufbauten herum. Wenn das kein herbstlicher Hit wird, dann weiß ich es auch nicht. Sehr gespenstisch geht es weiter, denn die Einletung von 'Comatose Souls' erinnert einmal mehr an SABBATH zur Dio-Phase. Vor allem FORSAKEN-Basser Albert Bell dröhnt hier sehr präsent in der Gegend herum. Die unerwartet Temposteigerung nach der Halbzeit, sowie der parallel dazu ausgebreitete Orgelteppich vermitteln mir ein wohliges Gefühl und lassen das lichte Haupthaar wehen. Sehr cool. Damit man sich die Halsmuskeln wieder einrenken kann, hakt das Quintett im folgenden ''Can't Turn The Tide' sehr schwerfällige Takte aufs Parkett und lässt den zuhörenden Tanzmuffel genüsslich mit dem Fuß aufstampfen. Nun hat man genug Atem, um bei rasanten 'Guilty As Sin' mithalten zu können. Was für ein Brett! Das Zusammenspiel von Klampfen und Orgel ist wieder einmal total toll.
Bis zu diesem Song ist man eigentlich schon im siebten Doom-Himmel, aber was die Malteser im elf Minuten Epos 'Winds Of Golgotha' abliefern, spottet meiner schreiberischen Kunst. Dröhnend eingeleitet, walzt sich diese Schlürf-Knüller durch die Gehörgänge und wird von exzellenten Gesangslinien ins Adrenalinzentrum transportiert. Auf halber Strecke wird dann plötzlich das Tempo recht deutlich angezogen und somit auch die Gefahr entschärft, den Zuhörer zu ermüden. Aber das ist bei der Klasse dieser Musik eh unmöglich. Außer man mag grundsätzlich keinen Doom. Aber solche Leute lesen das hier ja nicht.
Der abwechslungsreiche Titelsong ist dann wieder ewtas leichter zu konsumieren, da erneut mit erstklassigen Melodien herum geschleudert wird. Und damit man auf jeden Fall die Wiederholungs-Taste drückt, ertönen beim schwerfälligen Abschlusstitel 'Throne Of Judgement' mystische Fanfaren über den fetten Riffs. Da laufen mir kalte Schauer über den Rücken, so herrlich düster klingt das. Ein Titel, den ich mir ganz hervorragend als Untermalung einer düsteren Schlachtszene vorstellen kann. Mächtig, erhaben und treibend. Ein grandioser Abschluss für ein grandioses Album.
Doom-Fanatiker kommen an NOMAD SON erneut nicht vorbei, aber auch Hörer von eher gemäßigtem Heavy Metal sollten in "The Eternal Return" hinein hören, denn die hohe Melodiendichte und die herrlichen Tempovaritionen machen dieses Album auch für eine breitere Masse interessant. I am begeistert again.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae