NON-FICTION - The Collection
Mehr über Non-Fiction
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Golden Core
- Release:
- 19.04.2024
- The My Way
- Listen
- Mortify Me
- Could Ve
- Aged
- Put It Off
- Not A Part Of Your Life
- Down
- I Hate To Tell You
- Farewell To Welfare
- Preface
- In The Know
- First And Lasting Impressions
- Acceptance
- A Million Tears Ago
- Next To Nothing
- Reason To Die
- Reason To Live
- Peaked
- No Comment
- Sound Decisions
- All My Needs
- One Last Time
- The Naked Truth
- Introfuction
- Picture Imperfect
- Love, Likin, Nothing
- Big Blue Flu
- Blackened Blues
- Furious Man-go
- Somehow
- A Version
- Social Lies
- Deception Vs. Reality
- Sad & Done
- Into The Ground
- Waxing, Pathetic
- Reasons
- True - False
- Chipmunk Funk
- Spent
- Unfinished Song
- Preface - First And Lasting Impressions (Live)
- The My Way - Intro Void (Live)
Es war einmal...
Heute kramen wir ganz tief in der US-amerikanischen Metal-Geschichte. Nach ihrem Zweitwerk "If At First You Don't Succeed" trennten sich die Wege der HADES-Musiker und während Alan Tecchio zu WATCHTOWER wechselte, gründete Dan Lorenzo gemeinsam mit Dan Nastasi (MUCKY PUP, DOG EAT DOG) und Mike Cristi die Band NON-FICTION, um seiner Vision vom schweren, groovenden US-Doom Ausdruck zu verleihen. Nach der selbstbetitelten EP von 1990 war es Lorenzo klar, dass noch mehr kommen muss. Also schlossen sich, nachdem Nastasi wieder von Bord ging, Tecchio als Sänger und Bassist Kevin Bolembach der Band an und NON-FICTION konnte angreifen. Um der damaligen Zeit Tribut zu zollen und dieser großartigen Band eine würdige Plattform zu bieten, wurden alle drei NON-FICTION-Alben, die das Quartett gemeinsam aufnahm, als schöne Doppel-CD zusammengefasst, komplett remastert und mit vielen Liner-Notes, Bildern, Konzertplakatabbildungen und bis dato unveröffentlichten Bonustracks versehen. Hier geht Nostalgikern das Herz auf.
Schon 1991, als das NON-FICTION-Debüt über Grand Slamm Records erschien, wird der große Einfluss der 1970er-Helden deutlich. Denn sowohl LED ZEPPELIN-, als auch starke BLACK SABBATH- und DEEP PURPLE-Einflüsse halten Einzug in "Preface", das trotzdem von Tecchios hohem, melodischen Gesang und Lorenzos typischen Heavy-Riffs getragen wird. Vor allem VESSEL OF LIGHT-Fans dürften das eine oder andere Aha-Erlebnis erfahren, wenn 'Listen', 'Aged' oder 'Not A Part Of Your Life' in sehr gutem Klangzustand aus den Boxen grooven. Mal angenehm progressiv und vielschichtig, mal straight vor sich hin rockend, verleiht insbesondere der düstere Schleier der Scheibe das besondere Extra, von dem auch "In The Know" von 1992 ein heftiges Liedchen singen kann. Nur ein Jahr später folgte im August also schon NON-FICTION-Album Nummer zwei, auf dem sich das Quartett musikalisch gefunden hat. Auch wenn ich das Debüt sehr mag, so befinden sich Ideenreichtum ('In The Know', 'A Million Tears Ago) und Fingerspitzengefühl für tollen, rumorenden US Metal ('Acceptance', 'Reason To Live') auf dem Gipfel, die Chemie zwischen Tecchio und Lorenzo glänzt und die Songs gehen durch Mark und Bein. Ein tolles Album, das einmal mehr deutlich macht, welch sträflich übersehende Band NON-FICTION eigentlich war und wie gut es ist, diese remasterte Version ihrer Diskografie in den Händen zu halten.
Hierbei darf natürlich auch das Drittwerk "It's A Wonderful Lie" nicht fehlen. Wie schon auf den Vorgängern bekommt Tecchios Stimme sehr viel Raum zur Entfaltung, die Grundstimmung ist positiv schwermütig und die Songs, vor allem 'Picture Imperfect', 'Blackened Blues' sowie 'Somehow' und 'Deception Vs. Reality' mindestens so gut wie jene auf dem Vorgänger. Trotzdem, wohl in Anbetracht des damaligen Zeitgeistes, fand es nicht den Anklang, den es verdient hätte. Wirklich schade, wenn man bedenkt, welche Diamanten hier funkeln. Und so kommt das Re-Release auch mit drei Bonusstücken daher, von denen vor allem 'The My Way/Into The Void' als Live-Version richtig Laune macht.
So ist die vorliegende Kollektion eine wunderbare Gelegenheit, nicht nur eine metallische Geschichtsstunde zu erfahren, sondern auch in der Historie einer durchaus besonderen Band zu stöbern. Die Parallelen zu HADES und WATCHTOWER, die Einflüsse BLACK SABBATHs oder eben die drei tollen Alben NON-FICTIONs, "The Collection" lohnt sich.
- Redakteur:
- Marcel Rapp