NONEXIST - From My Cold Dead Hands
Mehr über Nonexist
- Genre:
- Progressive Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Pivotal Recordings
- Release:
- 02.11.2012
- Dark And Tortured Universe
- Presence Everlasting
- Flesh Falls From The Bone
- Days Without End
- Fires At Will
- Collective Coma
- From My Cold Dead Hands
- Lost In Darkness And Confusion
- Here Comes The Pain
Chaos And Confusion
Johan Liiva hat - das muss man einfach mal auf den Punkt bringen - seit seinem Abgang bei ARCH ENEMY musikalisch nicht mehr sonderlich viel Zählbares auf die Reihe bekommen. Während seine Ex-Kapelle zu einer der wichtigsten Bands im Härtner-Geschäft geworden ist, hat sich der schwedische Brüllaffe in zahlreichen Projekten versucht, hier und dort mal etwas Ernsthafteres am Start gehabt, am Ende jedoch nie lange und ausdauernd genug durchgehalten, um auch mal wieder mit konstant gutem Material in der Spitzenzone mitzumischen.
NONEXIST sind nun vielleicht seine letzte, leider auch verzweifelte Chance, in der Death-Metal-Szene noch einmal Fuß zu fassen. Doch das Projekt, welches er gemeinsam mit ANDROMEDA-Gitarrist Johan Reinholdz vor zehn Jahren vorläufig zu den Akten gelegt hat, bringt mit seiner Comeback-Scheibe lediglich noch mehr Konfusion in Liivas eher chaotische Karriere als Gesangsakrobat. Ob "From My Cold Dead Hands" nämlich wirklich dazu beitragen wird, dass hier noch einmal eine Form der Rehabilitation eintrifft, darf man sehr stark anzweifeln!
Der Nachfolger von "Deus Deceptor" ist ein völlig strukturloses Aufeinandertreffen von fast schon jazzigen Arrangements, brachialer Melo-Thrash-Gewalt, eigenwilligem weil ziellosem Geballer und ganz dezenten Anleihen an Liivas bis dato erfolgreichste Zeit. Seine Wurzeln kann der Frontschnauzer sicherlich in die elf neuen Songs einbeziehen, doch die Mischung mit den verproggten Aggro-Parts, die Reinholdz ihm hier aufs Tablett zaubert, harmoniert selbst in den eher straighteren Passagen von "From My Cold Dead Hands" nahezu überhaupt nicht. Das ist komplex ohne Zielvorgabe, durcheinander ohne Progressionen einzufordern und anstrengend, weil der rote Faden wohl nur einzig und allein daraus besteht, den Hörer bis zum Ende mit kruden Stilmischungen auf die Folter zu spannen - aber eben ohne die verdiente Entspannungsphase als Belohnung für's Durchhaltevermögen.
Wie man es dreht und wendet: NONEXISTs neuer Silberteller ist eine ziemliche Enttäuschung und wird nicht mal im Ansatz dem teilweise großartigen Renomee der beiden Hauptakteure gerecht.
Anspieltipp: Collective Coma
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes